kulturtipp: Haben Sie blaues Blut in den Adern?
Dani Fohrler: Vielleicht eine Spur, ich spüre das manchmal.
Nämlich?
Ich habe es zwischendurch gerne ein bisschen edel im Leben.
Also ziemlich Etepetete?
Ja, das mag ich sehr.
Noch mancher tut das und hat keine adligen Vorfahren.
Nein, nein, Adel gibt es nicht in meiner Familie; mein Blut ist ziemlich rot. Ich mag es nur gerne ein bisschen anspruchsvoll.
Und deshalb durften Sie die Heirat zwischen Prinz Carl Philip und dem Model Sofia Hellqvist kommentieren?
Ja, dieses Engagement war für mich auch etwas überraschend. Aber ich komme immer wieder zu solchen Jobs wie die Jungfrau zum Kind.
Sie gehen also beim Adel nicht ein und aus?
Nein, ich hatte bisher nie die Ehre, an einen Hof eingeladen zu werden. Wahrscheinlich müsste ich dafür noch ein paar adlige Hochzeiten mehr für das Fernsehen kommentieren.
Aber Sie lieben den Glamour, sonst würden Sie keine Fernsehsendung wie «Glanz & Gloria Weekend» moderieren?
Ich liebe es, jeweils für ein paar Minuten im Scheinwerferlicht zu stehen: Ich geniesse das und hoffe, mein Publikum spürt das.
Sie Ärmster, da kommen Sie mit einer Radiosendung wie «Persönlich» ohne Bildschirm zu kurz.
Oh nein. Die Scheinwerfer sind in der Sendung «Persönlich» mit Publikum ebenfalls eingestellt – nur ein bisschen anders.
Es ist ein Unterschied, ob Sie 100 Studiogäste haben oder ein TV-Publikum.
Ich weiss, was Sie meinen, aber das spielt für mich keine Rolle. Ich schätze das Radiopublikum genauso wie Fernsehzuschauer. Im Gegenteil, mit dem Publikum vor Ort im Saal spüre ich ebenso viel «Scheinwerferlicht» wie im TV-Studio.
Sie hätten auch Bühnenschauspieler werden können.
Ich hatte in meiner Jugend zwar Theaterauftritte, aber das ist nicht meine Welt.
Ich könnte Sie mir in einer Rolle wie «Othello» gut vorstellen.
Aber ich gar nicht. Ich kann schlecht auswendig lernen. Höchstens der Film kommt infrage, wo man nicht gleich die ganze Rolle lernen muss.
Aha, der Glanz von Hollywood.
Nein, nein, das Handwerk fasziniert mich. Ich wäre sehr gerne einmal bei Filmaufnahmen dabei.
Komödie oder Liebesdrama?
Ich könnte mir durchaus vorstellen, einen Bösewicht zu spielen.
Das glaube ich nicht – bei Ihrem Strahlen im Gesicht.
Im Film wäre ich eben in einer andern Rolle und könnte finster dreinblicken. Sonst habe ich ja immer dieses Grundstrahlen, da kann ich nichts dafür.
Eher ein netter Bösewicht.
Doch, ich habe meine dunklen Seiten. Ich bin der Typ, der für sich selbst fluchen kann.
Das ist ungesund und führt zu Magenkrämpfen.
Die haben mich tatsächlich schon geplagt, aber nur ganz selten.