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Dominant, kriegerisch und unangefochten – ausser von den Göttern. Das war die gesellschaftliche Position des Mannes in der griechischen Antike, wie sie die neue Ausstellung in Basel dokumentiert (Seite 10). Der griechische Dichter Sophokles führte dem Leser vor 2500 Jahren den Gegensatz zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit in seiner Tragödie «Antigone» anschaulich vor Augen, kommentiert von einem Chor. Das Stück liefert den literarischen Hintergrund der Ausstellung.
Im Mittelpunkt der Tragödie steht die Auseinandersetzung zwischen König Kreon von Theben und Antigone, der Schwester von Polyneikes. Kreon verbietet ihr, ihren Bruder zu bestatten, weil er gegen Theben Krieg geführt hat. Antigone weigert sich, das Verbot einzuhalten, weil ihr eine menschenwürdige Bestattung ethisch wichtiger erscheint als eine autoritäre Vorschrift. Sie zieht damit den Zorn von König Kreon auf sich. Doch Antigone bleibt standhaft und der Herrscher verfügt, sie in einer Grabkammer einzusperren – trotz der Fürsprache seines Sohns Hamos, der mit Antigone verlobt ist. Der Konflikt endet in einer Tragödie, in der alle Verlierer sind.
Der Dichter Sophokles hat vor 2500 Jahren mit «Antigone» den Konflikt zwischen Gehorsam und Moral exemplarisch ausgeführt. Das Männliche steht für die staatliche Autorität, das Weibliche für das Recht auf Widerstand. (hü)
Sophokles
«Antigone»
143 Seiten
Heute erhältlich
bei Reclam.
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