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Was ist die Seele? Oder besser gefragt: Wo ist sie zu finden? Und wo das Ich? Solchen Fragen geht das neue Hörspiel des Berner Autors Gerhard Meister nach: «Das Ich, das ist eine neural produzierte Illusion.» Wahr oder nicht, sicher ist nur: Es handelt sich beim Gehirn um jenes Organ, das wir zwischen den Ohren haben. Für Aristoteles war Hirn noch ein Schleim. Einsteins Hirn ist zu Forschungszwecken in Marmeladengläsern aufbewahrt, in Scheiben geschnitten wie dasjenige von Lenin.
Bei einem solchen Thema könnte es schnell einmal wissenschaftlich-trocken zu- und hergehen – nicht so hier. Gerhard Meister hat ein Hörspiel geschrieben, das spielerisch mit der Sache umgeht. Es ist witzig-unterhaltsam. «Sie sitzen vor dem Radio und hören sich dieses Hörspiel an.» Es wird behauptet, dass somit zeitgleich Zehntausende von Gehirnen Zehntausende unterschiedliche Hörspiele produzieren. Mehr noch: «Eine einzige Ausstrahlung dieses Hörspiels produziert eine unendliche Anzahl von neuen Welten.» Schliesslich: «Gut möglich, dass Ihnen diese Sache zu abstrus geworden ist.» Vielleicht ist alles nur ein Traum – «Sie liegen in Ihrem Bett und träumen, dass Sie ein Hörspiel hören.»
Der Zürcher Regisseur Erik Altorfer hat mit viel Drive inszeniert, zu bisweilen etwas dominanten Elektro-Sounds des Musikers Martin Schütz. Zu hören sind Mareike Hein (die Figur der «narzisstisch Gekränkten») und Sebastian Rudolph («der Neuromane») sowie als Radiostimmen Stefan Kurt, Anne Ratte-Polle, Katja Reinke, Siggi Schwientek, Jirka Zett.
Im bewohnten Gebiet der Schädelhöhle
Hörspiel von Gerhard Meister
Regie: Erik Altorfer
Musik: Martin Schütz
Mi, 25.3., 20.00 Radio SRF 2 Kultur
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