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Wie Don Quijote und sein treuer Ritter Sancho Panza: Etwa so gondeln der alte Umweltaktivist Jon und der junge Filmemacher Adam durch die norwegische Landschaft – allerdings nicht mit Pferd und Esel, sondern auf dem Fahrrad. Gegen Windmühlen kämpfen sie aber genauso an wie die literarischen Helden.
Jeden Sommer unternimmt Jon eine Fahrradtour, um in den Dörfern seine Umwelt-Botschaften in flammenden Reden unter die Leute zu bringen – und kassiert dabei nicht selten Prügel von Andersdenkenden. Doch der zähe Aktivist lässt sich nicht beirren. Nur Adam, der ihn diesmal begleitet, um einen Dokumentarfilm über ihn zu drehen, geht ihm auf den Wecker. Mit Finten versucht er, ihn zu vergraulen.
Adam lässt sich jedoch weder von Jons schweisstreibendem Tempo noch von seinen kauzigen Angewohnheiten vertreiben. Stoisch lässt er es über sich ergehen, dass sein Reisegefährte die schmutzigen Unterhosen im selben Topf auskocht wie später die gemeinsame Suppe. Und wollte er anfänglich noch eine kritisch-ironische Dokumentation drehen, gerät sein Film im Verlauf der gemeinsam bestandenen Abenteuer immer mehr zum Heldenepos.
Der sechste Roman der 52-jährigen Brit Bildoen ist gespickt mit trockenem skandinavischem Humor und literarischen Anspielungen. Und er weckt die Sehnsucht nach der unberührten norwegischen Natur, für die sich der Held mit solch glühendem Tatendrang einsetzt.
Brit Bildoen
«Die Norwegenreise des ehrbaren Jon Utskott»
240 Seiten
(Wallimann 2014).
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