Zurück zu den Ursprüngen
Das Montreux Jazz Festival besinnt sich auf seine Anfänge. Der neue Direktor Mathieu Jaton setzt auf Jazz und kleine Clubkonzerte.
Inhalt
Kulturtipp 14/2013
Letzte Aktualisierung:
11.07.2013
Frank von Niederhäusern
Als Claude Nobs seine Konzerte in Montreux 1967 erstmals zu einem Festival zusammenfasste, präsentierte er vor allem Jazzmusiker. 40 Jahre später war von Jazz kaum mehr was zu spüren: Nobs hatte internationales Networking betrieben und engagierte Big Names des Pop- und Rockbusiness. Kurz vor seinem Tod im Januar aber hatte er mit Mathieu Jaton ein Neukonzept ausgearbeitet.
«Wir gehen back to the roots», sagt Jaton, der Nobs’ Nachfolger geworden ist. ...
Als Claude Nobs seine Konzerte in Montreux 1967 erstmals zu einem Festival zusammenfasste, präsentierte er vor allem Jazzmusiker. 40 Jahre später war von Jazz kaum mehr was zu spüren: Nobs hatte internationales Networking betrieben und engagierte Big Names des Pop- und Rockbusiness. Kurz vor seinem Tod im Januar aber hatte er mit Mathieu Jaton ein Neukonzept ausgearbeitet.
«Wir gehen back to the roots», sagt Jaton, der Nobs’ Nachfolger geworden ist. Unter der Stravinsky Hall als grosser Hauptbühne richtet er den neuen «Jazz Club» ein. «Diese Halle mit nur 350 Sitzplätzen soll den Mood früherer Jazzclubs haben, wo das Publikum nahe an die Stars herankommt, die nach ihren Gigs zudem Jamsessions spielen.»
Das Konzept scheint aufzugehen. «Leute wie Lee Ritenour, Charles Lloyd oder George Benson haben sofort zugesagt», erzählt Jaton begeistert. So hat die 47. Ausgabe des Montreux Jazz Festivals wieder eine richtige und reich dotierte Jazzschiene. Nebst den Genannten spielen bekannte Jazzer wie Iiro Rantala, Kurt Rosenwinkel, Avishai Cohen oder Vijay Iyer. Der Vorverkauf läuft laut Mathieu Jaton sehr gut.
Natürlich verzichtet der junge, dynamische Festivalchef nicht auf die grossen Namen, die Montreux zum Hotspot des internationalen Musikbusiness machen. Es kommen Prince, Ben Harper und Sting, und Leonard Cohen eröffnet das um zwei Tage verlängerte Festival mit zwei Konzerten.
Auch für diese Konzerte sind schon viele Tickets weg. Doch Mathieu Jaton wartet mit einer weiteren Neuerung auf: «Entlang des Seebeckens richten wir 12 thematische Clubs auf Open-Air-Terrassen ein.» Dort soll es nach den Plänen des neuen Monsieur Montreux stets Plätze haben – bis in die frühen Morgenstunden.
Montreux Jazz Festival
Do, 4.7.–Sa, 20.7., Montreux
www.montreuxjazzfestival.com
Radio
Di, 23.7., 20.00 SRF 2 Kultur
Gregory Porter am Montreux Jazz Festival