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Albert Hofmann war im Labor der Basler Chemiefirma Sandoz angestellt, als er 1943 auf der Suche nach einem Medikament für den Blutkreislauf etwas gänzlich anderes fand. Mehr zufällig entwickelte er einen Stoff, der auf die Psyche wirkte. Etwas, mit dem man die Welt anders zu sehen beginnt. Es war Lysergsäurediethylamid, kurz LSD, ein Medikament, das interessante Wege gehen sollte. Mit spannendem Archivmaterial zeigt dies der Schweizer Dokumentarfilmer Martin Witz auf.
Sandoz produzierte die Substanz, die anfangs in der Psychiatrie Anwendung fand. Internationale Geheimdienste interessierten sich für LSD als «Wahrheitsdroge». Die US-Army versuchte LSD als Kriegswaffe. Bis schliesslich die Hippies kamen und LSD als «Traumstoff» priesen. Harvard-Professor Timothy Leary verstand LSD demokratisch, als etwas für alle, mit dem Ziel, «die Amerikaner auf ein höheres spirituelles Niveau zu bringen». In den USA wurden in den 1960er-Jahren Riesenmengen hergestellt, bis LSD verboten wurde und im Untergrund als offiziell geächtete Teufelsdroge weiter Verbreitung fand.
LSD, als Segen gedacht, zum Fluch geworden. Albert Hofmann äussert sich im Film zu seinem «Sorgenkind» als 100-Jähriger. Der «Missbrauch», wie er sagt, dass das Heilmittel zur Modedroge wurde, war nie in seinem Sinn – «Ich hätte nie gedacht, dass der Stoff einmal auf der Strasse landet.» Inzwischen ist LSD wieder in der Psychiatrie angekommen. Es wird geforscht und versucht, die Substanz zu Heilzwecken zu nutzen.
DVD
The Substance – Albert Hofmann’s LSD
Regie: Martin Witz
CH 2011
DVD, 93 Minuten
(Frenetic 2012).
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