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Die Zeit war nicht reif für einen Film wie «Hannibal», den Xavier Koller 1972 in Kreta drehte. Vor zehn Jahren meinte Filmerkollege Walo Deuber zu Kollers Werk, es sei «noch immer eine der verrücktesten Geschichten, die ein Schweizer Filmautor je auf die Leinwand gebracht hat. Er war seiner Zeit voraus. Zu weit voraus.»
«Hannibal» berichtet von einem Schweizer Töff-Reisenden (Markus Mislin), der in einem Küstendorf auf Kreta strandet. Auffällig und rätselhaft: Die Präsenz von Soldaten im Dorf. Die arme Bevölkerung muss in einer Art Opfer-Ritual nicht ganz freiwillig Nahrungsmittel herbeischaffen, die auf einem Ruderboot zu einer vorgelagerten Insel transportiert werden. Der Schweizer flieht auf die Insel und gerät in die Fänge eines dubiosen Arztes (Fred Tanner), der offenbar seit dem Zweiten Weltkrieg allein in einem menschenleeren Ruinen-Dorf lebt und mit Ratten und Mäusen experimentiert. Ein Spiel von Macht und Unterwerfung beginnt. Bis zum tödlichen Ende.
Rückblickend meint Koller im «Making-of»: «Für mich war es wie eine Filmschule. Als Regisseur und Autor habe ich keine grosse Ahnung gehabt, aber ‹Dampf unter dem Kessel›.»
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