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Der britische Autor Ian McEwan (66) thematisiert in seinen Romanen menschliche Grundkonflikte. Gerade ist «Kindeswohl» erschienen, worin eine Richterin mit dem Widerstreit zwischen Recht und Religion kämpft. Einer seiner erfolgreichsten Romane ist «Abbitte» (engl. «Atonement» 2001). Dieses «tiefenpsychologische Meisterwerk» («Die Zeit») erzählt die Geschichte eines Mädchens aus bester englischer Familie, das im emotionalen Wahn der Adoleszenz folgenschweres Unheil anrichtet.
2007 hat der damals erst 35-jährige Regisseur Joe Wright diesen modernen Sittenroman opulent verfilmt. Die Kritiken waren mehrheitlich euphorisch, denn Wright schaffte es, die komplizierte Handlung und verschachtelte Erzählweise des Romans stimmig auf die Leinwand zu bringen. Er konzentrierte sich auf Briony, die als 13-Jährige den heimlichen Liebhaber ihrer älteren Schwester Cecilia als Triebtäter brandmarkt. Diese Aussage gründet in Eifersucht (auch Briony liebt besagten Robbie) genauso wie in einer Kette aus Missverständnissen. Die Folgen sind fatal: Robbie wandert ins Gefängnis, wird 1939 an die Front geschickt und fällt 1940. Kurz darauf kommt Cecilia bei einem Bombardement in London um. Als alte Schriftstellerin versucht Briony, Abbitte zu leisten, indem sie ihre Geschichte niederschreibt.
In diesen biografischen Hauptstrang webt Regisseur Wright andere Perspektiven ein. Erzähltechnisch folgt er McEwans mehrschichtigem Gerüst, gestaltet seinen Plot aber linearer. Zum Grosserfolg wurde «Atonement» auch wegen Keira Knightley. Die damals 22-Jährige Senkrechtstarterin spielte den Part der Cecilia an der Seite von James McAvoy als Robbie.
Atonement
Regie: Joe Wright
GB 2007
1 DVD, 118 Minuten
(Universal Pictures 2008)
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