«Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht» hat im Mai in drei Hauptkategorien beim Deutschen Filmpreis abgeräumt. Dieses «Prequel» («Vorläufer») zur «Heimat»-Trilogie, in dem ins 19. Jahrhundert zurückgeblendet wird, ist momentan in einigen Schweizer Programmkinos zu sehen.
Im sogenannten Vormärz um 1840 herrscht in der rheinland-pfälzischen Region Hunsrück wirtschaftliche Not. Viele sehnen sich nach dem Auswanderungsland Brasilien. Geschrieben hat die jüngste «Heimat»-Folge Regisseur Edgar Reitz zusammen mit Gerd Heidenreich, der seine Erzählung «Die andere Heimat» auch als Hörbuch liest (Seite 21).
Die «Heimat»-Trilogie mit ihren 30 Episoden ist zwischen 1984 und 2004 erschienen. Es ist ein einziger grosser Erzählstrom, der Jahrzehnte und Generationen umspannt. In den vielen Geschichten aus dem Hunsrück, der Heimat von Edgar Reitz, spiegelt sich im Kleinen die deutsche Geschichte aus der Perspektive der kleinen Leute im fiktiven Ort Schabbach. Eine Schicksalsgeschichte im Wandel der Zeiten: Der grosse Bogen reicht von 1919 über den 9. November 1989 bis zum Jahrtausendanfang.
Alles kreist um die Menschen und die Landschaft im Hunsrück. Hier sind die Figuren verwurzelt, denen ihre Heimat manchmal wie der Mittelpunkt der Welt vorkommt. Ein grandioses, epochales Werk – Heimat ganz ohne Kitsch und Verklärung.
Die Heimat-Trilogie. Gesamtedition
Regie: Edgar Reitz
D 1984–2004
18 DVDs
3364 Minuten
(Arthaus 2010).
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