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Es gilt als Nationalsymbol, als Inbegriff des Musikalisch-Helvetischen. Das Alphorn mit seinem typisch archaischen Charakter hat jenseits des Authentischen aber längst Einzug ins Touristisch-Folkloristische gefunden. Der eidgenössische Jodlerverband will geglättete Töne; er wertet Alphornvorträge in Wettbewerben nach Reglement, das die natürliche Spielweise ignoriert. Der zeitgenössische Komponist Hans-Jürg Sommer kämpft fast schon Don-Quijote-mässig dagegen an.
Andere machen den Schritt schon eine Weile: Sie nehmen das traditionelle Instrument und gehen mit ihm avantgardistisch um, stellen das Alphorn in neue Zusammenhänge (Improvisation, Jazz u.a.). Der Zuger Hans Kennel gehört hier zu den Pionieren. Aber auch Balthasar Streiff führt das Alphorn immer wieder zu unerhörten Tönen, sei es als Mitglied im Duo Stimmhorn oder im Quartett Hornroh. Konzerträume können schon mal unter einer Autobahnbrücke oder im Zürcher Hauptbahnhof sein. Diese Beispiele zeigen, wie viel, wenn man will, im Instrument mit seinem beschränkten Tonumfang steckt.
Das alles dokumentiert Stefan Schwietert («Heimatklänge») in seinem Film. Er tut es fundiert, leicht verschmitzt, wo angebracht, bisweilen schön poetisch.
In Stefan Schwieterts nächstem Film geht es wieder um Musik. Im November kommt er ins Kino: «Imagine Waking Up Tomorrow And All Music Has Disappeared» über das aussergewöhnliche Chorprojekt «The17» des ehemaligen schottischen Popstars Bill Drummond (The KLF).
DVD
Das Alphorn
Regie: Stefan Schwietert
CH 2003
DVD, 76 Minuten
(Look Now! 2004).
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