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Zur Abwechslung wird in einem deutschen Film jüdisches Leben nicht mit dem Holocaust verbunden. Hier ist es in eine putzmuntere und temporeiche Komödie verpackt. Berlin, fünf Jahre nach dem Mauerfall. Jaeckie Zucker (Henry Hübchen), Hallodri und Hasardeur, ist der Spielsucht erlegen. Sein Club steht vor der Schliessung. Da offenbart sich Glück im Unglück: Die Mutter stirbt und hat ein lukratives Erbe hinterlassen. Das ist allerdings an Bedingungen gebunden, wie sich bei der Testamentseröffnung zeigt.
Jaeckie, der in der DDR gelebt und mit seinem jüdischen Glauben nichts am Hut hatte, soll plötzlich gläubig werden, weil er sich mit seinem streng orthodoxen Bruder Samuel (Udo Samel) versöhnen muss. So kommen Samuel und seine angeblich gläubige Familie von Frankfurt am Main nach Berlin. Jaeckie fühlt sich derweil mit seiner Angetrauten Marlene (Hannelore Elsner) verpflichtet, zu lernen, wie richtiges Judentum «geht».
Jaeckie verheddert sich laufend in einem Netz aus Lügen. Doch auch auf der anderen Familienseite ist nicht alles so koscher, wie es scheint. Das gibt massenhaft Gelegenheit für komische Konflikte. Mit anderen Worten: eine ziemlich verrückte Angelegenheit – total meschugge.
Bester Film
Beim Deutschen Filmpreis 2005 war «Alles auf Zucker!» der grosse Abräumer: Es gab Auszeichnungen als Bester Film, für Regie, Musik, Drehbuch, Kostümbild. Zudem wurde Henry Hübchen zum besten Hauptdarsteller erkoren. «Alles auf Zucker!» darf getrost als das gelungenste Werk von Regisseur und Drehbuch-Coautor Dani Levy gelten.
Alles auf Zucker!
Regie: Dani Levy
D 2004
DVD, 92 Minuten
(Warner Home Video 2006).
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