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Der Zusatztitel zum Film «Jo Siffert» sagt es schon: «Live Fast, Die Young» – «Lebe schnell, stirb jung». Das ist die Rock-’n’-Roll-Formel, die auch auf den Schweizer Autorennfahrer zutrifft. Jo Siffert (1936–1971) fuhr nicht nur schnell. Sein Leben hat er intensiv gelebt bis zu seinem frühen Unfalltod auf der Rennstrecke des englischen Brands Hatch.
Wie geradezu «volkstümlich» und überaus populär Siffert war, daran erinnert der Film von Men Lareida anschaulich in jenen dokumentarischen Aufnahmen von Sifferts Begräbnis im Jahr 1971: Den Trauerzug (mit einem Rennboliden als Leichenwagen) in seiner Heimatstadt Fribourg säumten damals über 50 000 Menschen.
Men Lareidas Dokumentarfilm von 2005 blättert eine besondere Biografie auf: Jo Siffert stammte aus einfachen Verhältnissen und hat es von unten bis ganz weit nach oben geschafft. Aus der Enge der Herkunft hat er sich befreit, auf einem harten, entbehrungsreichen Weg in die Welt der Formel 1. Hier reüssierte der Fribourger international. Siffert galt als Inbegriff von Coolness. Eine Art Rock ’n’ Roller des Autorennsports, so etwas wie ein James Dean der Schweizer Art, Charismatiker, Charmeur und Liebling der Frauen, auf der Rennstrecke nicht selten ein risikofreudiger Hasardeur.
Men Lareidas Film bietet das Porträt eines aussergewöhnlichen Menschen und ist gleichzeitig ein schönes Stück Schweizer Sportgeschichte. Eines mit Drive. Dazu passend der Soundtrack der Zürcher Band Stereophonic Space Sound Unlimited.
Dieser Tage kommt «Viktoria», der erste Spielfilm des Bündners Men Lareida in die Schweizer Kinos.
Jo Siffert – Live Fast, Die Young
Regie: Men Lareida
CH 2005
2 DVDs, 87 Minuten, mit Bonusmaterial
(Frenetic 2006).
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