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Krzysztof Kieslowski (1941–1996) ist als einer der wichtigsten Autorenfilmer des europäischen Kinos in Erinnerung. International bekannt wurde der polnische Regisseur mit «La Double vie de Véronique» (1991) und seiner Trilogie «Trois Couleurs: Bleu/ Blanc/Rouge» (1993/1994). Als sein Meisterwerk aber gilt «Dekalog», ein Zehnteiler, den er 1988/89 für das polnische Fernsehen gedreht hatte.
Ausgehend von den Zehn Geboten des hebräischen Tanach, hat Kieslowski grundlegende Fragen zur Ethik thematisiert. Obwohl gläubig, sprach Kieslowski seinem «Dekalog» jegliche religiöse Grundierung ab. «Meine Filme erzählen nur von Leidenschaften», sagte er damals in einem Interview. Er wolle höchstens Denkanstösse geben und das Leben beschreiben, wie es sei, und nicht, wie es sein sollte.
Alle zehn «Dekalog»-Folgen spielen in einem Wohnblock der Warschauer Agglomeration, erzählen Geschichten über Liebe, Glaube, Eifersucht, Verbrechen, Tod und sind in sich abgeschlossen. Als einzige Verbindungen sind ästhetische Querverweise oder Symbole auszumachen.
Für Aufsehen sorgte die unorthodoxe Filmsprache des damals wenig bekannten Kieslowski. Dass er seine Geschichten gleichzeitig aus verschiedenen Perspektiven und in scheinbar unlogischer Abfolge erzählte und so ungewohnte «Filmgemälde» schuf, wurde international beachtet und gefeiert.
Zwei der zehn «Dekalog»-Teile schafften den Weg ins Kino. Und sowohl «Ein kurzer Film über das Töten» wie auch «Ein kurzer Film über die Liebe» wurden mehrfach ausgezeichnet. Längere Zeit vergriffen, erscheint das Opus Magnum nun in einer DVD-Box samt zwei Stunden Bonusmaterial und ausführlichem Booklet.
Dekalog
Regie: Krzysztof Kieslowski
PL 1988/1989
6 DVDs, 563 Minuten
(Absolut Medien 2014).
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