Seine filmische Welt ist autobiografisch geprägt: Regisseur Terence Davies, 1945 in Liverpool geboren, hat in seinen Werken immer wieder die Jahre seiner Kindheit und Jugend her­aufbeschworen. Oder dann, wie im jüngsten Film, widmet er sich einem Fremdstoff, der in «seiner» Zeit spielt (siehe S. 14).

Ausnahmsweise ging es in seinem vorletzten Film «The House Of Mirth» nach New York in eine Vergangenheit, die weiter zurückliegt. Es ist die Zeit der Autorin Edith Warton (1862–1937), die als sozialkritische Chronistin gilt. Terence Davies drehte denn auch nach  Wartons Roman von 1905. Er stellt eine Frau ins Zentrum, die sich in der besseren Gesellschaft behaupten will, um kläglich zu scheitern. In der Rolle der Lily Bart ist Gillian Anderson (Agent Scully aus «X-Files») zu sehen. Sie möchte einen reichen Mann heiraten, um ausgesorgt zu haben, gerät dann aber an den wenig vermögenden Anwalt Lawrence Selden (Eric Stoltz).

«The House Of Mirth» ist ein «Kostümfilm», ausgestattet mit schönen bösen Spitzen der gesellschaftskritischen Art. Davies liess wenn immer möglich in Originalkostümen aus der Jahrhundertwende spielen. Mehr als einmal mussten übrigens bei Aussenaufnahmen die Kame­ras verschoben werden, weil sich schaulustige («X-Files»-) Fans gern ins Bild geschoben hätten.


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«The House
Of Mirth»
Terence Davies
GB 2000, DVD
135 Minuten
(Alive 2008).
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