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Es wurde zum Überraschungserfolg: Fast 600 000 Menschen besuchten eine Kinovorführung von «Die Herbstzeitlosen». Der Film von 2006 wurde so zum dritterfolgreichsten, nach «Die Schweizermacher» und «Achtung, fertig, Charlie!». Damit nicht genug: Die Fernsehausstrahlung von «Die Herbstzeitlosen» lockte 2007 1,34 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme – ein Publikumsrekord in der Schweizer TV-Geschichte.
Der Feelgood-Film mit melancholischen Begleittönen scheint einen Nerv zu treffen. Die flotte «Emanzipationsgeschichte» dürfte für die grosse Resonanz verantwortlich sein. Ebenso das erfrischende Spiel vor allem des zentralen Frauen-Vierers: Darunter Stephanie Glaser (1920–2011), damals 86, in ihrer ersten und letzten Kinohauptrolle als Witwe Martha. Heidi Maria Glössner mimte als Lisi eine Frau mit einer Lebenslüge, und Monica Gubser emanzipierte sich als Hanni von ihrem Mann im Heim. Als vierte in der Runde agierte Annemarie Düringer als Frieda, die, vif, wie sie ist, den Computerkurs im Altersheim für einen Webshop nutzen kann.
Martha hat den Lebensmut verloren nach dem Tod ihres geliebten Mannes. Ihr Dorfladen im Emmentaler Dorf Trub läuft nicht mehr allzu gut. Marthas Sohn Walter (Hanspeter Müller-Drossaart) möchte als Dorfpfarrer die Lokalität für Bibelstunden nutzen. Doch Martha eröffnet «Petit Paris», im Angebot: Lingerie, Dessous, Reizwäsche! Das ist für die anderen sündiges Treiben im beschaulichen Dorf, in dem die ehrenwerten Bürger bei genauerem Hinsehen nicht unbedingt solche sind …
Die Herbstzeitlosen
Regie: Bettina Oberli
CH 2006
DVD, 86 Minuten
(Praesens 2007).
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