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Er bewegte sich zeitlebens künstlerisch im Widerspruch zur offiziellen sowjetischen Ästhetik-Doktrin. «Subjektivismus» wurde seinen Filmen vorgeworfen, wo es doch in der UdSSR galt, den sozialistischen Realismus hochzuhalten. Der Dichter-Sohn Tarkowski (1932–1986) handelte als Regisseur gegen die herrschende Vorstellung und schuf ein eigenes künstlerisches Universum. Eine unverkennbare Bilderwelt ist entstanden, auch wenn er sich in Einzelfällen an literarischen Vorlagen orientierte, wie bei «Solaris» (Stanislaw Lem) und «Stalker» (Brüder Strugatzki). Natürlich gab es Einflüsse: Zu Tarkowskis Lieblingsfilmen gehörten Werke von Robert Bresson, Ingmar Bergman oder Luis Buñuel.
Bis auf seine beiden letzten Filme «Nostalghia» und «Offret» sind alle Werke Tarkowskis in der vorbildlich aufgemachten DVD-Box versammelt – allesamt Meisterwerke, seinen kurzen Schulabschlussfilm «Die Walze und die Geige» (1961) ausgenommen. Was an künstlerischem Potenzial in ihm steckte, bewies er bereits mit seinem Erstling «Iwans Kindheit» (1962) – ein bewegender «Kinderkriegsfilm» mit Bildern und einer Kameraarbeit, wie man es noch nicht gesehen hatte.
Man kann diese Box nicht genug loben. Endlich ist Tarkowski auf DVD im russischen Original mit deutschen Untertiteln zu geniessen. Die Langfilme erscheinen alle in restaurierter Version. Dazu gibt es ein üppig illustriertes Begleitbuch mit einem Essay von Filmexperte Walter Ruggle.
Andrei Tarkowski
Die Skulptur der Zeit.
Filme 1961–1979 6 DVDs, 765 Min., Bonus 132 Min.
(Trigon 2014).
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