Commissario Guido Brunetti ermittelt in den Gassen und auf den Kanälen Venedigs. Und das schon seit 20 Jahren. Mit dem sympathischen Brunetti, der menschliche Stärken und Schwächen zeigen kann, hat die US-amerikanische Schriftstellerin Donna Leon ihre Paradefigur geschaffen.

Im Debüt-Roman «Venezianisches Finale» ermittelt Brunetti im Umfeld des Theatro La Fenice. Ein deutscher Dirigent wird in der Pause vor dem letzten Akt der Oper tot aufgefunden. Alle Indizien weisen zwar auf die Ehefrau als Mörderin. Trotzdem beginnt der Commissario in der dunklen Vergangenheit des Opfers zu wühlen.


Farbiges Venedig

Vielfach geht bei Donna Leon das eigentliche Ermitteln in ­einem Wulst aus gutem Essen, Familiengeschichten und dem Privatleben des Ermittlers unter. Dabei entstehen oft klischeehafte Bilder, etwa von lahmen Polizisten oder bösartigen Deutschen. Dennoch schafft sie es immer wieder, mit einer unerwarteten Wendung zu überraschen.

Als lockere Ferienlektüre sind Brunetti-Krimis empfehlenswert, schon wegen des bun­ten venezianischen Lokalkolorits. Am 28. September feiert die auf der Lagune lebende Autorin ihren 70. Geburtstag. Kurz zuvor erscheint ihr neuer Roman «Himmlische Juwelen». Darin weicht sie erstmals von ihrer Erfolgsfigur Brunetti ab und rückt die Musikwissenschaftlerin Caterina Pellegrini und damit die von ihr geliebte Barockmusik in den Vordergrund.


[Buch]
Donna Leon
«Venezianisches Finale»
352 Seiten
Deutsche Erst­ausgabe: 1995
Heute erhältlich bei Diogenes.
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