Kulturtipp-Leserin Rita Cedraschi empfiehlt den Roman «Knabe im Brunnen» des deutschen Autors Stefan Andres (1906–1970). Autor wie Buch sind heute zumindest bei der jüngeren Generation vergessen gegangen. Andres’ Lebenslauf war durch die Herrschaft des Nationalsozialismus geprägt: Der Katholik zog mit seiner jüdischen Frau in den 30ern nach Italien. In der Nachkriegszeit war er ein links-liberaler Kritiker der Bundesrepublik.
Im autobiografischen Roman «Der Knabe im Brunnen» schildert Andres seine Kindheit im streng katholischen Moselgebiet. Im Mittelpunkt steht Steff, der jüngste von sechs Sprösslingen eines Müllers. Er sieht eines Tages sein Spiegelbild und ist danach überzeugt, dass in jedem Brunnen ein Kind leben muss – ein sensibler Roman über die frühe Jugendzeit.


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Stefan Andres
«Der Knabe im Brunnen»
313 Seiten
Deutsche Erstaus­gabe: 1953
Heute erhätlich bei Wallstein Verlag.
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