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Acht Jahre lang arbeitete James Baldwin (1924–1987) an seinem ersten Roman. In den 40ern hatte er damit in New York begonnen und im Pariser Exil weiter daran gearbeitet. Schliesslich schrieb er die finale Fassung innerhalb von drei Monaten im Winter 1951/52 nieder – und zwar im Ferienchalet der Familie seines Liebhabers Lucien Happersberger in Leukerbad. Hier war James Baldwin der exotische Fremdling, dem die Kinder «Neger» nachriefen und neugierig mit der Hand durchs Kraushaar fuhren. Im Wallis ist mit «Go Tell It On The Mountain» (in deutscher Übersetzung: «Von dieser Welt») ein Stück Weltliteratur entstanden.
Der Roman ist deutlich autobiografisch gefärbt. Eine afroamerikanische Familie besucht 1935 an einem Tag im New Yorker Stadtteil Harlem einen Erweckungsgottesdienst. Für den 14-jährigen John Grimes, unschwer als Baldwins Alter Ego zu erkennen, wird es ein Weg von der Verzweiflung und der Sündhaftigkeit zur Erlösung, zur Läuterung. Autor Baldwin wurde mit 14 selber Prediger – und sagte sich mit 17 von der Religion los.
Das von Bibelzitaten durchwirkte Buch, im typischen Stil wuchtig und elegant geschrieben, bietet verdichtete Familiengeschichte. Zugleich ist es «ein reiches, beklemmendes, sprachlich ebenso präzises wie gewaltiges Porträt des Lebens in Harlem in den 30ern des 20. Jahrhunderts», wie Verena Lueken im Vorwort zur Neuausgabe schreibt. Miriam Mandelkow hat den Band ins Deutsche übersetzt.
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