Kurt Gloor hat dem damals 70-jährigen Sigfrit Steiner die Rolle auf den Leib geschrieben: Steiner spielt in «Die plötzliche Einsamkeit des Konrad Steiner» von 1976 einen Schuhmacher, dessen Leben unverhofft durcheinandergerät. Seine Frau stirbt, ihm wird die Werkstatt gekündigt, und er soll ins Altersheim. Eine junge Sozialarbeiterin (Silvia Jost) wird ihm zur Seite gestellt. Gemeinsam hecken sie ­einen Plan aus, wie Steiner seinen Lebensabend möglichst selbstbestimmt gestalten kann. Regisseur und Drehbuchautor Kurt Gloor (1942–1997) hat für seinen Film ausgiebig recherchiert. Um eine ans Herz gehende Fiktion zu drehen, die viel mit der wirklichen Welt zu schaffen hat: Wie die Gesellschaft will, dass sich die Alten verhalten. Und wie Aufmüpfigkeit möglich ist.


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Die plötzliche Einsamkeit des
Konrad Steiner
Kurt Gloor
CH 1976
96 Minuten
(Praesens 2008).
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