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Die Geschichte ist filmreif: Ein Starkomponist schreibt als Auftragswerk eine Totenmesse, die zu seiner eigenen wird. Er stirbt, bevor das Werk vollendet ist. Die Entstehung von Mozarts berühmtem Requiem in d-Moll KV 626 ist bis heute geheimnisumwittert. Wer war der Auftraggeber des Monsterwerks? Woher nahm der todkranke Komponist die Inspiration und Energie, in kürzester Zeit derart schöne und komplexe Musik zu schreiben? Hat Franz Xaver Süssmayr, der das Requiem nach Mozarts Tod 1791 vollendete, im Sinne des Meisters gewirkt?
Filmregisseur Milos Forman brachte die rätselhafte Geschichte 1984 ins Kino. Sein «Amadeus» nach dem Stück von Peter Shaffer machte Mozart breitenwirksam zum Popstar. Das Requiem verkaufte sich in der Folge stapelweise. Erstaunlich, denn das gut einstündige Werk ist zwar wunderschön, aber eben triefend vor Dramatik und düsterer Schwere – eine Totenmesse eben. Sie ist unzählige Male eingespielt worden. Als Klassiker im Sinne einer gestreng werktreuen Interpretation gilt bis heute die Aufnahme der Wiener Philharmoniker und des Wiener Staatsopernchores unter Karl Böhm von 1971.
Arte hat 2019 in Aix-en-Provence eine aufsehenerregende Neuinterpretation aufgezeichnet, die nun erstmals ausgestrahlt wird. Der italienische Regisseur Romeo Castellucci hat das Requiem als Collage mit weiteren Mozart-Werken sowie gregorianischen Chorälen inszeniert mit dem Ensemble Pygmalion und Dirigent Raphaël Pichon.
TV
Mozarts Requiem in
Aix-en-Provence
So, 19.7., 16.55 Arte
CD
W.A. Mozart
Requiem
(Deutsche Grammophon 1971)
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