Jazzpianist Klaus Koenig geniesst eine erfreuliche Altersfrische – und erinnert an seine wichtigen Wegmarken.
Seine Leidenschaft ist stärker als alle Krankheitsbeschwerden. Klaus Koenig setzt sich so oft wie möglich ans Klavier, obwohl er seit Jahren von einer Beweglichkeitsstörung seiner Hände beeinträchtigt ist. Zu seinem 80. gibt der Jazzpianist im Zürcher Moods sogar ein Doppelkonzert. Verdientermassen, denn der aus Braunschweig stammende Zürcher hat dem Schweizer Jazz wichtige Impulse verliehen. Ab 1964 leitete er das Jazz Live Trio, jene legendäre Studioband, die namhafte Solisten aus den USA und Europa an live übertragenen Konzerten im Radiostudio Zürich begleitete. Die Sendung wurde nach 111 Ausgaben 1982 zwar eingestellt, das Trio aber existiert in verjüngter Besetzung bis heute.

Unvergesslich auch Koenigs Auftritt 1973 am Jazz Festival Montreux mit dem Sextett Magog. Die aus dem Jazz Live Trio hervorgegangene Band überraschte mit einem Mix aus Hardbop, Jazzrock und Freemusic. Koenig spielte mit Exponenten der innovativen Schweizer Jazzszene: Trompeter Hans Kennel, Saxer Andy Scherrer, Bassist Peter Frei und Drummer Peter Schmidlin. Die Kultband gab ein Live- und ein Studio-Album heraus. Beide sind als CDs noch erhältlich. 1978 lösten sich Magog auf. Mit dem Jazz Live Trio und dem daraus erweiterten Quintett Seven Things spielt Klaus Koenig bis heute Platten ein und gibt Konzerte.

CDs
Magog: Live at the Montreux Jazz Festival 1973 
(TCB 2009).

Magog: Magog 
(TCB 2012).

Jazz Live Trio: Nausikaa
(TCB 2014).

Klaus Koenig Seven Things: Piazza Rotonda 
(TCB 2014).

Konzerte
Fr, 7.10., 20.00 Container Uster ZH
Do, 13.10., 20.30 Moods Zürich
Do, 24.11., 20.15 La Marotte Affoltern a.A. ZH
Do, 1.12., 20.30 BeJazz Bern
www.klauskoenig.ch