Wer diese Musik gehört hat, trägt sie noch lange im Kopf – und im Herzen. Sie nimmt gefangen und lässt nicht mehr los. An Elina Dunis Konzerten steht denn auch weniger die Sängerin selbst im Zentrum als die Musik, die sie vermittelt. Und dies, obwohl auch Duni durchaus packt mit fantastischer Stimme und Bühnenpräsenz.

Knapp zehn Jahre ist es her, seit die 1981 in Tirana geborene und in Genf aufgewachsene Sängerin an der Hochschule Bern studierte und erste Konzerte gab. Mit Pianist Colin Vallon, Bassist Bänz Oester und Drummer Norbert Pfammatter gründete sie ein Quartett und spielte 2007 die CD «Baresha» ein. Dunis Adaption alter Volkslieder aus ihrer albanischen Heimat verschaffte ihr sofort internationales Gehör. Auch in Albanien selbst wurde die Jazzsängerin bejubelt, denn ihre Bearbeitungen waren mehr als subtil: beseelt von der Kraft musikalischer Tradition und zugleich innovativ.

Auf «Baresha» und dem Zweitling «Lume Lume» (2010) agierte das Quartett noch reichlich verspielt und suchend nach einer ­eigenen Sprache. 2012 übernahm Patrice Moret den Bass von Bänz Oester, und beim Münchner ­Label ECM erschien «Matanë Malit», ein Album geradezu imprägniert von melancholischem Tonus. Auch die Thematik des vierten Albums «Dallëndyshe» ist ernst, ja traurig: Die Lieder berichten von Flucht und Abschied, von Exil und Heimweh. Doch musikalisch kehrt das Quartett wieder zu leichtfüssig-tänzelnden Motiven zurück. Schmerz lässt sich wegsingen und wegtanzen, schreibt Elina Duni dazu in den Liner Notes zur CD. Auf ihrer international ausgedehnten Tournee spielt ihr Quartett immer wieder auf Schweizer Bühnen.

CDs
Elina Duni Quartet
Baresha 
(Meta Records 2007).
Elina Duni Quartet 
Dallëndyshe (ECM 2015).

Konzerte
Fr, 24.4., 20.30 Salle des fêtes de Carouge Genf
Mi, 27.5., 20.30 Moods Zürich
Infos: www.elinaduni.com