Frauen sind eifrig daran, die Männerdomäne Jazz zu erobern. Sie tun dies auf die nachhaltigste Weise – indem sie gute Musik schreiben, spielen, singen. Pionierinnen gibt es zahlreiche in den vielen Regionen dieses weitreichenden Musikkosmos. Eine davon ist Maria Schneider. 1994 debütierte die damals 34-jährige US-Musikerin mit dem Album «Evanescence», das weltweites Echo auslöste.

Schneider hatte sich in ein Fach vorgewagt, das besonders maskulin dominiert war: das Komponieren und Arrangieren für Big Bands. Mit dem Maria Schneider Orchestra hatte sie zudem eine Klangsprache lanciert, die bis heute oft kopiert wird: Ausladende Suiten voller satter Klangpoesie und changierenden Harmonien. Schneider selbst spielte Klavier, Violine oder Klarinette, hat Komposition bei Bob Brookmeyer studiert und war Assistentin des Kult-Arrangeurs Gil Evans. Ihre Musik hat sie aus diesen Einflüssen entwickelt und verfeinert.

Für Schlagzeilen sorgte Maria Schneider auch 2003. Auf der Suche nach neuen Wegen der kriselnden Musik-Distribution beschloss sie, ihre Alben künftig im Internet zu veröffentlichen. Seither erscheinen sie auf der Internetplattform Artist Share.

Live ist Schneider bis heute mit ihrem Orchestra unterwegs. Sie schreibt und arrangiert aber auch für andere Big Bands und Orchester. Nach Frauenfeld ans Generations Festival kommt sie alleine, aber mit neuen Kompositionen im Gepäck. Diese wird sie an zwei Abenden mit der Generations Big Band und der Generations Unit aufführen. 

Konzerte
Fr/Sa, 5.10./6.10., jew. 19.00 Casino Theater Frauenfeld
 
CD
Maria Schneider
Orchestra Evanescence 
(Enja 1994)