An magischen Konzertmomenten mangelt es Jazzmusikern nicht. Irène Schweizer erinnert sich aber bis heute an ihre erste Begegnung mit Han Bennink Ende der 60er-Jahre in Berlin: «Sein Schlagzeugspiel hat mich sofort in Bann gezogen. Er war der lauteste Freejazzer, und sein Dada-Humor war genial.» Bald danach spielte die Zürcher Pionierin der europäischen Freemusic selbst mit dem Niederländer.

1995 gastierte das Duo im alten Zürcher «Moods». Der Live-Mitschnitt erschien in Schweizers Serie von sechs Duo-CDs mit Drummern: Louis Moholo, Günter Sommer, Andrew Cyrille, Pierre Favre, Hamid Drake und eben Han Bennink. Die gebürtige Schaffhauserin spielte selbst zuweilen Schlagzeug und agiert auch am Piano betont perkussiv. Wie Bennink könne auch Schweizer wunderbar swingen, sagt Patrik Landolt von Intakt Records, wo Schweizers Musik seit 1986 erscheint. «Die beiden kennen und lieben die Jazz-Tradition und greifen im freien Spiel immer wieder darauf zurück.»

Schweizer fühlt sich Bennink «seelenverwandt». «Wir haben oft zusammen gespielt», sagt sie. «Letztmals 2011 in Amsterdam und 2012 in Berlin.» Ihr letztes Schweizer Konzert war 2001 in Schaffhausen. Umso grösser ist ihre Freude über die Tournee und den folgenden Studiobesuch. Patrik Landolt: «Eine neue Aufnahme ist fällig. Die beiden haben viel zu sagen.»    

CD
Irène Schweizer – Han Bennink 
(Intakt 1996).

Konzerte
Irène Schweizer – Han Bennink
Di, 7.4., 20.00 Theater Neumarkt Zürich
Do, 9.4., 20.30 Kammgarn Schaffhausen
Fr, 10.4., 20.30 Bejazz Bern
Sa, 11.4., 20.15 Alte Kirche Boswil AG
So, 12.4., 17.00 Centrum dkms St.Gallen