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Ein oft zu beobachtendes Phänomen: Wenn Bassgitarristen aus dem Dunstkreis des Funk die Saiten ihres Instrumentes nicht nur zupfen, sondern slapen, fliegen ihnen aus dem Publikum Begeisterungsschreie zu. Das Slapen, also Schlagen der Basssaiten, mischt Ton und Schlag, woraus perkussive Klangeruptionen wachsen.
Diese Technik haben E-Bassisten aus Funk und Jazzrock in den 70ern entwickelt in der Absicht, ihrer Musik mehr Drive und Energie zu verleihen. Wichtigster Innovator nebst Larry Graham war Stanley Clarke, der an der Seite von Pianist Chick Corea Jazzrock und Fusionjazz prägte. Geboren und ausgebildet in Philadelphia, zog Clarke mit 20 Jahren nach New York. Mit Coreas Band Return To Forever feierte er grosse Erfolge, was ihn dazu bewog, eine Solokarriere zu starten.
Mit seinem vierten Album «School Days» schrieb er Fusion-Geschichte – gemeinsam mit späteren Stars wie Gitarrist John McLaughlin, Drummer Billy Cobham oder Pianist George Duke. Stanley Clarkes Slap-Soli und melodiöse Bassläufe auf «School Days» gelten bis heute als Ohrwürmer, weshalb er sie an Konzerten weiterhin spielt. Das Titelstück ist auf seinem Album «Up» von 2014 gar in einer Neuversion zu hören.
Stanley Clarke ist heute 66 und spielt lieber den akustischen Kontrabass. Er hat über 20 Soloalben veröffentlicht und ist unermüdlich auf Tournee. Ob er «School Days» auch an seinem bejubelten Konzert Anfang November in Zürich gespielt hat, sei nicht verraten. Die Aufzeichnung vom Jazznojazz-Festival ist nun auf Radio SRF 2 Kultur zu hören.
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