Alles begann mit Poesie. Patti Smith, 1946 in eine arme Familie in Chicago geboren, erschuf sich als Leseratte eine Gegenwelt aus Büchern von Hermann Hesse, Arthur Rimbaud oder Allen Ginsberg. Mit 20 veröffentlichte sie erste eigene Gedichte in New Yorker Musikzeitschriften und erregte damit die Aufmerksamkeit von Rockmusikern. Auf deren Anregung spielte sie 1974 die Single «Hey Joe» ein, 1975 folgte das erste Album der Patti Smith Group: «Horses».
Diese LP legte den Grundstein zu Smiths stilbildender Rockmusik, deren simple, aber effektvolle Radikalität bis heute elektrisiert. Ihr eigenwilliges Amalgam aus hochpoetischen Texten und harten Rockakkorden machte Patti Smith zur Punk-Ikone in den USA und Europa. Zugleich wurde sie zur Lichtgestalt der Frauenbewegung.
Smiths Karriere nahm freilich keinen geradlinigen Verlauf. Private Schicksalsschläge wie ein schwerer Unfall oder der Tod ihres Lebenspartners Fred «Sonic» Smith zwangen sie zu langen Auszeiten. 1996 ist ihr mit dem Album «Gone Again» aber ein fulminantes und bis heute nachhaltiges Comeback gelungen. Ihr letztes Album «Banga» ist vor einem halben Jahr erschienen.
In seinem eindrücklichen Porträtfilm «Patti Smith – Dream Of Life» zeigt Steven Sebring die US-Avantgardistin in ihrer ganzen Schaffensbreite. Denn Smith hat auch Bücher geschrieben – Lyrik, Prosa oder Porträts etwa über ihren langjährigen Freund, den Fotografen Robert Mapplethorpe. Sie ist Malerin, Performerin, politische Aktivistin. Und Muse: Den Berner Maler Franz Gertsch hat sie zu einem seiner grossformatigen Bilderzyklen inspiriert
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Patti Smith
Horses
(LP: Arista 1975,
CD: Sony 2008).
Banga (Sony 2012).
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