Er ist ein meisterhafter Unterhalter und Verführer. John Williams hat Generationen von Kinogängern zum Staunen, Schwelgen und Heulen gebracht. Fast alle Filme von Steven Spielberg, die «Star Wars»-Serie von George Lucas oder die Harry-Potter-Verfilmungen verdanken ihren Publikumserfolg unter anderem den Soundtracks des heute 83-jährigen Komponisten aus New York.

Obwohl Williams auf die immer gleichen harmonischen Stilmittel zurückgreift, bleiben seine Scores in Erinnerung. Er zaubert Ohrwürmer aus einer raffinierten Mixtur von opulenten Geigen- und Bläserarrangements, die von Harfen, Flöten oder Glockenspiel umsäuselt werden. Dahinter steckt eine schiere Genialität, die man in diesem Raffinement auch bei Ennio Morricone, Miklos Rosza oder Hans Zimmer findet. Williams hat das Musikmachen intensiv studiert und sich von klassischen Komponisten inspirieren lassen.

Er schreibt auch Sinfonien, olympische Fanfaren und sonstige Hymnen. Vor allem für Science-Fiction- und Kriegsfilme schlägt er gerne einen von Marschmusik geprägten patriotischen Ton an. Dass er auch höchst poetische Melodien komponieren kann, bewies er mit der Musik zu Spielbergs Film «Schindler’s List». Das von Itzhak Perlman gespielte Geigensolo hat Filmgeschichte geschrieben. Perlman ist auch ­in der John-Williams-Gala zu ­sehen. Der Fernsehsender Arte strahlt die Aufzeichnung dieses Abends mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra unter Gustavo Dudamel anlässlich des internationalen «Fête de la Musique» aus.

Fernsehen
John-Williams-Gala
So, 21.6., 22.45 Arte

John Williams
Schindler’s List (MCA 1994).

John Williams 
The Definitive Collection 
6 CDs (Edel 2012).