Mit «Expo Triangle» hat George Gruntz einen Bogen von der Expo 1964 zur Expo.02 geschlagen. Zudem hat er Musikergenerationen zusammengeführt. Der Komponist, Bandleader und Pianist bot mit der 2000 erschienenen CD ein Vorspiel zur anstehenden Expo.02 im Drei-Seen-Land, indem er an die Ausgabe von 1964 in Lausanne erinnerte.

Dort nämlich war in einem speziellen Pavillon die Symphonie «Les Echanges» des Zürcher Komponisten Rolf Liebermann zu hören. Das dreiminütige Werk für 156 Büromaschinen wurde zum Klassiker der seriellen Musik. In Lausanne war es abwechselnd mit einer doppelt so langen Adaption für Jazztrio von George Gruntz zu hören.

2000 packte Gruntz beide Versionen erstmals auf CD, wobei er die Trioversion nicht mit den Originalpartnern von 1964 – den Schlagzeugern Pierre Favre und Daniel Humair – einspielte. Gruntz, bekannt für die Entdeckung und Förderung junger Talente, schrieb eine leicht adaptierte Version und lud die jungen Drummer Fabian Kuratli (damals 30) und Rafi «Raphaël» Woll (29) ins Studio.

Auf der CD sind die beiden historischen Werke zwischen Jazz und Klassik um Gruntz’ «Brain Plays» ergänzt, drei ebenfalls seriell komponierte Miniaturen für die gleiche Triobesetzung. Und als Schlusspunkt erklingt Liebermanns «Symphonie For Jazz Ensemble» von 1998, die kurz vor dessen Tod 1999 von der George Gruntz Concert Jazz Band aufgenommen wurde.

Die CD ist ein Dokument von bleibendem Wert. Eine Erinnerung zudem an Rolf Liebermann. Und an Fabian Kuratli. Der damalige Nachwuchsjazzer ist 2008 an Krebs gestorben.


[CD]
George Gruntz
Expo Triangle
(MGB Musikszene Schweiz 2000).
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