Das Ende stand am Anfang. Mit ihrem Song «The End» wurde die kalifornische Band The Doors berühmt und unvergesslich. Die avantgardistische Nummer, die melodiösen Blues mit Psychedelik-Rock verschmilzt, fand sich auf dem Debütalbum mit dem simplen Titel «The Doors» – und dauerte über zehn Minuten.

Noch etwas länger ist die Version im Film «Feast Of Friends», den die Band während einer Tournee im Sommer 1968 produzierte. Der damaligen avantgardistischen Rock-Ästhetik folgend, ist es kein Dok-, viel eher ein musikalischer Kunst-Film, der Tourneeleben und Konzertmitschnitte, Alltagsszenen und zeitgeschichtliche Dokumente ineinanderwebt.

Arte zeigt eine restaurierte Fassung und erinnert an eine Band, die der Rockmusik wesentliche Impulse verlieh. Der Film und ein Wiederhören des Albums «The Doors» machen deutlich, wie pionierhaft der charismatische Sänger Jim Morrison, der raffinierte Doppel-Organist Ray Manzarek, Gitarrist Robby Krieger und Drummer John Densmore waren: Mit ausladenden Soli und Improvisationen, wie man sie aus dem Jazz kennt, mit stilistischen Fusionen und spontanen Textspielereien, die manch einen Slam Poeten heute ins Schwitzen bringen würden.

All das geht oft vergessen im Zuge einer simplen Idealisierung von Jim Morrison, der 1971 erst 27-jährig in Paris starb. The Doors haben sich kurz danach aufgelöst, obwohl Morrisons poetisches Genie nur eine Facette dieser wichtigen Band war. Ein Wiederhören und Wiedersehen lohnen sich unbedingt.

LP/CD
The Doors 
The Doors
(Elektra 1967/ 1988).

Fernsehen
The Doors – Feast Of Friends
Fr, 30.12., 23.45 Arte