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Sein letztes Album-Release liegt sechs Jahre zurück. Doch im Hinter- und Untergrund des internationalen Urban Sound ist Talvin Singh nach wie vor aktiv. Der 47-jährige Londoner mit indischen Wurzeln tritt oft in Kollaborationen auf, was schon immer seine Spezialität war. Obwohl: Den internationalen Durchbruch schaffte Singh 1998 mit dem Soloalbum «OK». Damit hatte der Tabla-Spieler und DJ den «urbanen Sound des 21. Jahrhunderts eingeläutet». Dies jedenfalls postulierte sein Label damals.
Was etwas grossmäulig klingt, ist nicht ganz falsch. Denn wo sonst wird am populären Sound der Zukunft gebastelt als in den multikulturellen Weltendörfern des urbanen Untergrunds? Talvin Singh ist im Londoner Eastend aufgewachsen, wo Einwanderer aus Indien und Pakistan ihre asiatische Kultur mit westlichen Werten mischen. Dort hat er Anfang der 90er den legendären Anokha-Club mitbegründet. Diese Plattform des Asian Underground fusionierte klassische indische Musik mit ihren repetitiven Sitar- und Tabla-Mustern mit Elementen aus Hip-Hop, Drum ’n’ Bass, Big Beat und Dub. Singh gehörte zu den innovativsten Anokha-Köpfen.
In den 2000er-Jahren tourte Talvin Singh von Festival zu Festival und arrangierte seine Musik für verschiedene Formationen. Unter eigenem Namen legte er nach «OK» noch zwei weitere Alben vor: «Ha» (2001) und «Sweet Box» (2007). Nun feiert er das 20-jährige Bestehen des Londoner Asian Underground mit wenigen Konzerten. Eines davon führt ihn nach Basel.
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