Die italienische Rockszene ist vielfältiger und reifer, als man nördlich des Gotthards annehmen würde. Nebst südländischem Tarantellapop, bombastischen Schmuseschlagern und politischen Canzoni ist in Rom, Bologna oder Turin immer auch heftig gerockt worden. In den 1980er-Jahren eroberten gleich zwei raukehlige Stimmen die internationalen Charts: Gianna Nannini und Zucchero Fornaciari.

Mag der Singer-Songschreiber aus Reggio nell’Emilia seinem Namen mit zuweilen zuckersüssen Bluesnummern mehr als gerecht werden, hält sein Grosserfolg bis heute an, während Rockröhre Nannini aus Siena öfters mal Pause macht. Im Frühling hat Zucchero (61) sein neues Album «Black Cat» rausgebracht, das bereits die Hitparaden stürmt. Mit diesem bereist er nun den Kontinent und macht auch halt in Genf und Zürich. Das Hallenstadion wird er gleich zweimal füllen; gerade haben die Veranstalter am 1. November eine Zusatzshow aufgeschaltet.

Unvergesslich ist Zuccheros Rockschnulze «Senza una donna», die erstmals auf «Blue’s» von 1987 zu hören war. Dieses Album bescherte Zucchero den internationalen Durchbruch und Gehör auch bei Kollegen. Es verschaffte ihm jene Zusammenarbeiten, für die er bekannt geworden ist. So sang er mit Operntenor Luciano Pavarotti ebenso wie mit Britpopper Sting oder U2-Frontmann Bono. Mit diesem ist der engagierte italienische Sänger oft auch an Benefiz- oder Solidaritätskonzerten anzutreffen.

CDs
Zucchero 
Blue’s 
(Polydor 1987).

Zucchero 
Black Cat 
(Universal 2016).

Konzerte
Mo, 31.10., 20.00 Hallenstadion Zürich
Di, 1.11., 20.00 Hallenstadion Zürich
Mi, 2.11., 20.00 Arena Genf