Singspiele gab es schon in der Antike. Spektakel mit Musik, Gesang und Tanz prägten Volksfeste im Mittelalter und in der Renaissance. In Florenz begann man im späten 16. Jahrhundert mit der Bündelung der drei Disziplinen. Mit «L’Orfeo» feierte dann Claudio Monteverdi 1607 den ersten internationalen Opern-Hit der Musikgeschichte. Dies im Auftrag seines Chefs, des Herzogs Francesco IV. Gonzaga von Mantua. Später, als Kapellmeister am Markusdom von Venedig, schrieb Monteverdi weitere Opern; insgesamt 18 Stück.

Der Sänger, Musiker und Komponist aus Cremona galt zuvor schon als Meister des Madrigals, des weltlichen Vokalstückes. Indem er den Texten mehr Gewicht gab, läutete er eine anfangs ange­­feindete Entwicklung ein, die zum Wendepunkt der europäischen Kunstmusik führte: von der Renaissance- hin zur Barockmusik. Die logische Folge dieser Entwicklung war die Oper.

Die «Diskothek» von Radio SRF 2 Kultur hat kürzlich Monteverdis 5. Madrigalbuch besprochen, ein früher Meilenstein seines Schaffens. Überzeugt hat die Aufnahme des Concerto Italiano unter Rinaldo Alessandrini von 1996.

Im Jubiläumsjahr sind Monteverdi-Werke auch live zu hören. Das Ensemble Corund aus Luzern singt demnächst die «Missa in illo tempore» und das «Magnificat a 6 voci».Ein Dokumentarfilm auf Arte zeigt Leben und Werk Monteverdis.

Konzerte Ensemble Corund
Sa, 17.6., 20.00
Matthäuskirche Luzern

So, 18.6., 17.00
Klosterkirche St. Urban LU

So, 27.8., 17.00 & 18.30
Kirche Amsoldingen BE

TV
So, 18.6., 23.00 Arte 
«Monteverdi – Der Ursprung der Oper»

CD
Concerto Italiano
Claudio Monteverdis 5. Madrigalbuch 
(opus 111 1996).