Inhalt
Auch kulturelle Trends folgen erfahrungsgemäss dialektischen Wechselwirkungen. Als sich Ende der 70er manch coole Boys in Anzüge schmissen und ihre Frisuren zu Tollen föhnten, war dies aber keine Gegenbewegung zur Flowerpower- oder Punk-Ära. Die Ursache war weit simpler und trug einen Namen: «Saturday Night Fever». Das Filmmusical von 1977 um den New Yorker Discokönig Tony Manero (John Travolta) erfasste die globale Jugend epidemisch.
In Erinnerung an diesen Hype fragt man sich: Was war eigentlich zuerst, der Film oder die Musik? Es war beides. Denn «Saturday Night Fever» lancierte das noch heute gebräuchliche Cross-Marketing. Schon zur Ankündigung des Filmes wurden damals erste Single-Auskoppelungen des Soundtracks veröffentlicht, was die Fans neugierig machte auf den Film. Und jene, die zuerst ins Kino gingen, eilten danach schnurstracks in den Plattenladen.
Der mal stampfende, mal schnulzige Discofunk der Bee Gees führte die Album-Charts in den USA und Europa während Monaten an. Auch der Disco-Boom an sich und die damit einhergehenden Modetrends hielten sich lange. So startete «Saturday Night Fever» 1998 zur zweiten Karriere – als Musical: zuerst in London, dann in Köln und New York.
Nun erreicht die Lovestory aus Brooklyn sogar den Alpenraum. Auf der in den Walensee gebauten Freiluft-Bühne feiert das Tanz-Spektakel am 19. Juli Premiere in einer Neu-Inszenierung mit viel Schweizer Beteiligung.
Kommentare zu diesem Artikel
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar hinzuzufügen
Sind Sie bereits Abonnent, dann melden Sie sich bitte an.
Nichtabonnenten können sich kostenlos registrieren.
Besten Dank für Ihre Registration
Sie erhalten eine E-Mail mit einem Link zur Bestätigung Ihrer Registration.
Keine Kommentare vorhanden