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Das Zürcher Kammerorchester (ZKO) öffnet sich für zwei Operetten von Jacques Offenbach den Sponsoren, sie sollen auf der Bühne Schleichwerbung betreiben dürfen: «Pfui» mögen Kulturpuristen rufen, und irgendwie haben sie ja recht. Die penetrante Werbeflut gehört eingedämmt (Seite 10).
Nur: Ist es den Verantwortlichen des ZKO tatsächlich zu verdenken, das zu tun, was etwa im Kino zum Film gehört? Warum sollen Musiker nicht auch ein paar Brosamen vom grossen Werbekuchen ergattern? Zumal das Publikum angeblich davon profitieren soll, weil die Eintrittspreise nicht weiter steigen. So die ZKO-Logik.
Offen bleibt, ob das Publikum dies auch so sieht. Denn man erinnert sich an die betagte englische Schriftstellerin Fay Weldon, die vor Jahren in einem Roman versteckte Werbung für einen renommierten Schmuckanbieter einbaute – gegen Bezahlung notabene. Das kam bei der Leserschaft sehr schlecht an. Und die Schleichwerbung ist seither in der Literatur vom Tisch. Das Publikum wird wohl auch in Zürich das letzte Wort haben.
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