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Am Anfang steht eine stürmische Liebe. Der belgische Countrymusiker Didier (Johan Heldenbergh) und die Tätowiererin Elise (Veerle Baetens) begegnen sich im Tattoo-Studio, und es funkt gleich zwischen ihnen. Elise beginnt, in Didiers Bluegrass-Band zu singen. Bald stellt sich Nachwuchs ein. Das Kind heisst Maybelle nach der berühmten Sängerin Maybelle Carter (Johnny Cashs Schwiegermutter). Überhaupt: Bluegrass-Musik ist das Grösste, Amerika das gelobte Land.
Der Himmel verfinstert sich über der glücklichen Kleinfamilie, als bei Maybelle Krebs diagnostiziert wird. Die Sechsjährige stirbt. Leider, so der Arzt, sei
die Stammzellenforschung noch nicht so weit. Sonst hätte man dieses Leben retten können.
Feiner Soundtrack
Im Juli 2006 sitzen Didier und Elise vor dem Fernseher. George W. Bush erklärt, dass er sein Veto gegen die erweiterte Stammzellenforschung einreicht. Ausgerechnet der Präsident des von Didier geliebten Amerika verhindert aus religiösen Gründen den medizinischen Fortschritt. Didiers USA-Bild gerät tüchtig ins Wanken.
Mitten in einem Konzert hebt er zu einer Brandrede gegen den religiösen Fundamentalismus an. Didier macht ihn für das Sterben seines Kindes verantwortlich. Eine Erkenntnis, die ihn in Rage versetzt. Auch die Beziehung von Didier und Elise zerbricht. Elise wird es nicht überleben.
Alles zerbricht, ganz anders als es im traditionellen Song «Will The Circle Be Unbroken» heisst, der am Anfang des Films zu hören ist. Überhaupt die Musik: Der Film bietet gute Gelegenheiten für feine Bluegrass- und Folkmusik – ein toller Soundtrack. Johan Heldenbergh spielt den liebenden und leidenden Country-Sänger Didier. So, wie er es im Theaterstück tat, an dem er mitgeschrieben hat. Die Adaption für die Leinwand entwickelte sich in Belgien zum Kassenhit. An der letzten Berlinale holte sich dieses wuchtige Stück Gefühlskino den Publikumspreis.
The Broken Circle
Regie: Felix Van Groeningen
Ab Do, 23.5., im Kino
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