Einst verliess sie die Berge, um ihren Horizont zu erweitern. Corin Curschellas, 1956 in Chur geboren, pendelte jahrelang als Kreativbündel zwischen Paris, Barcelona, New York und Berlin. Doch sie ist zurückgekehrt und lebt heute in der Nähe von Ilanz in der Surselva. Ihre Kreativität ist freilich noch immer durchweht von den Städten, Meeren und Winden dieser Welt.
Dass sie nun in Chur ein Liederbuch mit romanischen «Canzuns» tauft, ist dennoch stimmig. Denn mag die ausgebildete Theaterfrau und autodidaktische Musikerin lange in Deutsch, Englisch, Französisch geschrieben und gesungen haben, vor knapp 20 Jahren entdeckte sie die Idiome ihrer Heimat. Auf ihrer zweiten CD «Rappa Nomada» (1995) mischte sie erste Songs in Rumantsch ein. «Valdun» dann (1997) war Curschellas’ erstes rein romanisch gesungenes Album. Nebst eigenen Texten vertonte sie solche von Bündner ­Autorinnen und Autoren. Ausgehend von volks- oder kinderliedhaften Themen, bediente sie sich hergebrachter Formen (Chanson, Folksong), damaliger Klangtrends (Trip-Hop, Drum ’n’ Bass) oder archaisch zeitloser Weisen und mischte daraus verklärte Songs. Ins Studio holte sie sich Top-Musiker aus ihren einstigen Wahlheimaten wie Gitarrist Marc Ribot, die Turntable-Artisten Christian Marclay und Ikue Mori oder Tom-Waits-Bassist Greg Cohen. Für den nötigen Schliff sorgte der damals in New York aktive Schweizer Produzent Peter Scherer.
«Valdun» ist ein typisches 90er-Album, das so lustvoll wie ambitioniert Stile und Kulturen vereint. Es hat Corin Curschellas und ihre nachfolgenden Alben nachhaltig geprägt.

CD

Corin Curschellas
Valdun
(MGB 1997).

Konzerte

So, 2.6., 20.30 Moods Zürich
Do, 6.6., 20.00 Theater Chur (und Buchvernissage)
Sa, 8.6., 20.30 Teatro Dimitri Verscio TI