Frauenfeld: Kunst an der Murg
Eine Leiche? Ein Fall für die Gerichtsmedizin? Die Installation «Montag» im Lindenpark an der Frauenfelder Murg könnte dem Betrachter eine Geschichte erzählen, höchstwahrscheinlich keine schöne. Das Werk der Thurgauer Bildhauerin Veronika Dierauer gehört zum Kunstweg an der Murg, der sich mitten durch das Städtchen zieht – eine kleine Idylle mit viel alt em Baumbestand an überwachsenen Flussufern. Auf der kurzen Wegstrecke vom Zeughauskreisel zum Bildungszentrum für Technik sind 16 Skulpturen zu sehen. Darunter Werke namhafter Künstler etwa von Arturo de Maria mit seiner Würfelskulptur «Gold und Geist» oder der einheimischen Betty Kuhn mit ihren bekannten Figuren, den «Grossen Wächtern». Und was wäre Kunst im Thurgau ohne den obligaten Apfel? Susan Kopp sorgt dafür mit einer Kalkstein-Skulptur. Offen bis Mi, 1.10. (hü)
www.thurgau-kultur.ch
Biel: Skulpturen in Bewegung
Die 12. Ausgabe der Schweizerischen Plastikausstellung in Biel trägt den Titel «Le Mouvement». Skulpturen und Bewegung, wie geht das zusammen? «Le Mouvement» erweitert den Begriff der Skulptur im öffentlichen Raum radikal – indem gar keine Skulpturen ausgestellt werden. Vielmehr werden Skulpturen inszeniert, Künstler setzen sie räumlich oder inhaltlich in Bewegung. In diesem «Le Mouvement»-Teil I hat beispielsweise Christian Jankowski mit Hilfe der Sporthochschule Magglingen einen Fitnessparcours mit öffentlichen Skulpturen entwickeln lassen. Die Interventionen dieses Teils «Sculptures on the Move» sind im öffentlichen Raum bis Ende August sichtbar. Teil II – «Performing the City» – verwandelt die Bieler Innenstadt in eine einzige lebende Ausstellung mit Performances auf Strassen und Plätzen (Sa, 26.7.–So, 31.8.). (hau)
www.lemouvement.ch
Ennetbürgen: Kontraste in der Landschaft
Sie ist Blickfang und irritiert zugleich: Die Telefonkabine des Stansers Rochus Lussi im nidwaldnischen Ennetbürgen. Was der Künstler mit seinem Werk bezweckt, lässt er buchstäblich in der Schwebe. Denn in der Kunst-Kabine sind nebst Telefonhörern, fliegende Puppen und Poulets auszumachen. Lussis Objekt ist eines von fünf neuen Werken im weitläufigen Skulpturenpark neben dem Flughafen Buochs. Mit den neuen Werken von Barbara Jäggi, Niklaus Lenherr, Jos Näpflin und Heini Gut sind es nun 38 Kunstschaffende, die ihre vielfältigen Arbeiten präsentieren und oft einen Kontrast zur Umgebung schaffen. Die Ausstellung ist frei zugänglich und rollstuhlgängig. Ein Begleitheft liegt an den Eingängen zum Park in einer Box bereit. Und in Ennetbürgen locken zum Abschluss die Gestade des Sees – Badehose nicht vergessen! (sch)
www.skulpturenpark-ennetbuergen.ch
Lotzwil: Mit der Kunst quer durchs Dorf
Ein wildromantisches Gärtli, das «Salix», schwimmt auf der Langete in Lotzwil BE. Es wurde aus Weidenzweigen geformt, mit Erde und Samen gefüllt. Die Dorfbewohnerinnen Marianne Zwygart-Niederhauser und Nicole Stucki von der «Werkstatt am Bach» haben das kleine Kunstwerk geschaffen. Mehr als 30 beschilderte Objekte schmücken den Lotzwiler Kunstweg. Er ist den Blumen gewidmet und führt die Besucher während einer guten Stunde quer durch das Dorf. So trifft man im Garten der Kirche auf originelle Kunstwerke wie «Es zwergelt Blüten» von Korinna C. Baer und «Margritli und ihre Schwestern» von Astrid Pauli. In der Nähe des Bahnhofs stehen Daniel Gassers «Holz-Stein-Verbindungen», neben einem alten Bauernhaus die «Eisen-Skulptur Würfelparadies» von Toni Wälchli. (Bis So, 24.8.) (mr)
www.lotzwilmuseum.ch/index.php/Kunstweg
Langenbruck BL: Nur vom Feinsten
Mitten in der Jura-Hügellandschaft steht an einem Wegrand ein stilisiertes Kornfeld, aus Holz geschnitzt – «Whispers» des israelischen Bildhauers Ilan Averbuch. Es gehört zum Skulpturenweg beim ehemaligen Benediktinerinnenkloster Schönthal in Langenbruck BL. Wer gut zu Fuss ist, kommt in knapp zwei Stunden an 32 Kunstwerken vorbei, allesamt hochkarätige Installationen von internationaler Bedeutung. Darunter Werke von Künstlern wie Roman Signer oder Hans Josephson (1920–2012), der mit der herausragenden Skulptur «Kleine Liegende» vertreten ist. In regelmässigen Abständen sind diese Kunstwerke für den Besucher zu entdecken, etwa der hölzerne «Planet der Schweine» des deutschen Künstlers Peter Nagel, eine pfiffige Skulptur, die von Ferne an Wildschweine erinnern soll. Auffällig sind auch ein Kraft strotzender Bronze-Minotaurus der Engländerin Nicola Hicks und ein Frühwerk ihres Landsmanns Tony Cragg mit dem zweideutigen Titel «Jurassic Landscape». Der Skulpturenweg ist für den Besucher entspannend, zumal in den sanften Hügeln oberhalb vom Kloster Schönthal nebst Vogelgezwitscher und Kuhglocken höchstens mal ein vorbeifahrender Traktor zu hören ist. Einzelne Werke erzählen eine Geschichte wie die «Brutalitätenskulptur» der im Bergell lebenden Basler Künstlerin Miriam Cahn: Sie erinnert an das Kappen gesunder Baumkronen – und wie sich die Natur später von diesem Eingriff wieder erholte. (mr)
http://www.schoenthal.ch/skulpturenpark.php
Trun GR: Kunst am Rheinufer
Eine Windböe fährt durch das überdimensionierte Strickzeug von Andrea Alig und lässt den Wollknäuel in der Luft tanzen. Einige Meter weiter weiden drei pummelige Schafe aus Gips und Draht des US-Amerikaners Lawrence McLaughlin (Bild), und ein in Holz gehauener Bär von Rico Sgier guckt grimmig aus dem Blättergewirr hervor. Auf der «Senda d’art» im Bündner Bergdorf Trun lassen sich entlang des Rheins Werke regionaler, nationaler und vereinzelt ausländischer Künstler entdecken. Rund 60 wechselnde Exponate säumen den 1,5 Kilometer langen Weg durch die beschauliche Auen- und Flusslandschaft der Surselva. Von Handgestricktem bis zu Kunstvollem, von abstrakter bis konkreter Kunst reicht das vielfältige Repertoire. Zu den bekanntesten Künstlern gehört der Trunser Matias Spescha, der mit zwei seiner reduzierten Skulpturen vertreten ist. Zu Beginn des Weges lohnt sich übrigens ein Abstecher zu seiner begehbaren Betonplastik «Ogna».
Auf dem Kunstweg lässt sich mit einem Augenzwinkern vortrefflich über Kunst diskutieren: Nicht immer ist ganz klar, welche Installation zum parallel verlaufenden Vita-Parcours und welche zum Kunstpfad gehört. Lässt sich diese Seilinstallation erklettern, und sind die farbigen Pflöcke Kunst? Für den Hunger nach dem Spaziergang empfehlen sich die schmackhaften regionalen Bergspezialitäten im Restaurant «Casa Tödi» mitten im Dorf. (bc)
www.trun-turissem.ch
Bad Zurzach AG
Der Kurort am Rhein ist beliebt für Wellness und Rehabilitation. Im Kurpark sowie in verschiedenen öffentlichen und privaten Institutionen finden sich zahlreiche Kunstwerke, die auf einem 6,6 Kilometer langen Kunstweg kostenlos zu besichtigen sind. Darunter eine Installation des Solothurners Schang Hutter, Bronzeskulpturen des Luzerners Rudolf Brem oder Erwin Rehmanns «Gotthard-Kreuz» der Expo 1964. Eine Broschüre führt in zirka zwei Stunden durch die 21 Stationen. (fn)
www.badzurzach.info
Beromünster LU
Hier begann die Deutschschweizer Radiogeschichte. Der Sender Beromünster fand vor allem während des Zweiten Weltkriegs internationale Beachtung. Der gleichnamige Radioweg erinnert heute an die Kulturgeschichte des öffentlichen Rundfunks. Auf sieben Hörstationen finden sich Ton-, Schrift- und Bilddokumente aus 85 Jahren Radiogeschichte. Der Weg – mit Besenbeiz und Feuerstelle beim Sendeturm – ist Teil des Schweizer Kulturwegnetzes Via Storia. Info-Flyer auf der Website. (fn)
www.beromuenster-radioweg.ch
Carona TI
Der botanische Parco San Grato in Carona bei Lugano ist bekannt für seine Azaleen und Rhododendren. Auf 62 000 Quadratmetern finden sich zudem 18 Kunstwerke zeitgenössischer Künstler. Die Skulpturen und Installationen sind trefflich in die verschiedenen Wald- und Wiesenareale des Parks eingebettet und erzielen dadurch verblüffende Effekte. Infoflyers zum 1,8 Kilometer langen Kunstweg sind in mehreren Sprachen erhältlich. Park und Kunstweg sind ganzjährig geöffnet. (fn)
www.carona-tourism.ch
Engi GL
Im Glarner Sernftal sorgt die Dorfgenossenschaft nicht nur für attraktiven Wohnraum. Die alte «Villa» im Vorderdorf von Engi verfügt über einen prächtigen Garten, der als Skulpturenpark bespielt wird. Jährlich lädt man Kunstschaffende aus der Region und der ganzen Schweiz zu einer thematischen Ausstellung. «Die kleinen Gesten – 3-dimensionale Grafik» lautet das diesjährige Thema. Der Park ist frei zugänglich und geöffnet bis Sa, 18.10. Brunch: So, 10.8., um 09.00. (fn)
www.villaengi.ch
Lohn GR
Natur und Kultur in poetischem Einklang lässt sich im Klangwald («tùn resùn») von Lohn erleben. Das kleine Dorf oberhalb von Zillis im Schams (Hinterrhein) hat 2005 einen Weg mit Klangobjekten eingerichtet. Auf dem knapp zwei Kilometer langen Rundweg zwischen Lohn und Mathon finden sich 22 kunstvoll gefertigte Objekte, die vom Wind natürlich bewegt oder durch die Wanderer zum Klingen gebracht werden. Der Weg ist bei Kindern sehr beliebt und von Mai bis November frei zugänglich. (fn)
www.klangwald.lohn-gr.ch
Martigny VS
Öffentlich zugängliche Kunst gibt es in Martigny an jeder Ecke. Die Stadt im Unterwallis hat Verkehrsinseln und Kreisel mit Kunstwerken bestückt, darunter solche der Berner André Ramseyer und Bernhard Luginbühl, des Luzerners Hans Erni oder von Gillian White aus England. Im Skulpturenpark der Fondation Gianadda lässt es sich zudem zwischen Werken namhafter Exponenten der neueren Kunstgeschichte flanieren: Rodin, Arp und Moore, Mirò, Calder oder Brancusi. (fn)
www.martigny.com
www.gianadda.ch
Mötschwil BE
Im Emmentaler Dorf Mötschwil lebte und arbeitete der Berner Gross- und Feuer-Skulpteur Bernhard Luginbühl (1929–2011). Sein Werkatelier wurde von der Luginbühl-Stiftung 1998, also noch zu Lebzeiten des Künstlers, zum Skulpturenpark umgestaltet. Das Areal, das die «Berner Zeitung» einst als «Totalwerk aus Kunst, Natur und Technik» umschrieb, ist jeweils von April bis Oktober an jedem zweiten Sonntag im Monat geöffnet – 2014 also noch am 13.7., 10.8., 14.9. und 12.10. (fn)
www.luginbuehlstiftung.ch
Pontresina GR
Zum sechsten Mal wird die Via Maistra in Pontresina zum Kunstweg. Kunstschaffende aus Graubünden und den Gastkantonen Basel-Stadt/Basel-Landschaft sind aufgefordert, sich mit der kulturellen Tradition und Gegenwart von Pontresina auseinanderzusetzen. Bis Fr, 17.10., sind 25 Skulpturen und Interventionen zu sehen. Kunst steht auch im Park des Hotels Saratz (bis Do, 30.10.). Am Morteratschgletscher zeigen Ralph Hauswirth und Albert Pazeller eine Installation (bis Fr, 17.10.). (fn)
www.kunstwege-pontresina.ch
Rorschach SG
Wenn sich Eiskünstler zu ihren Wettbewerben in Sibirien oder Island treffen, reisen Sandkünstler aus aller Welt nach Rorschach an den Bodensee, wo tonnenweise Sand der Verarbeitung harrt. Dort findet im August das 16. Internationale Sandskulpturen Festival statt. Ab Sa, 9.8. kann man den Sandbauprofis beim Erstellen ihrer Kunstwerke zuschauen. Am Sa, 16.8., findet die Jurierung und Auszeichnung statt. Alle Sandskuplturen sind bis am So, 7.9., zu bestaunen. (fn)
www.sandskulpturen.ch
St. Urban LU
Der Kraftort St. Urban im Luzerner Hinterland beherbergte ab 1184 ein Zisterzienserkloster. 1873 wurde dieses als Psychiatrische Klinik umgenutzt. Und seit 2005 betreibt die Künstlerinitiative art-st-urban den Klostergarten als Skulpturenpark. Über 40 Werke nationaler und internationaler Künstler sind zu sehen (und können gekauft werden). Für Wechselausstellungen wird diese Sammlung ergänzt oder umgestaltet. Der Skulpturenpark ist ganzjährig und kostenlos zugänglich. (fn)
www.art-st-urban.com
Uster ZH
Die Ustermer Künstlervereinigung Landauf-Bachab lädt zur «Gratwanderung». 14 Kunstschaffende aus dem Zürcher Oberland werden im Spätsommer den langen Grat zwischen Schloss Uster und Rebhaus Tämbrig bespielen. Auch unterschiedliche Gestalter wie der Schrottkünstler Leto Meyle oder der heute in New York lebende Urs Fischer mit internationaler Reputation. Vernissage ist am Sa, 20.9., Finissage am So, 12.10., dazwischen gibt es musikalische und literarische Veranstaltungen. (fn)
www.landauf-bachab.ch
Valle Verzasca TI
Das wildromantische Valle Verzasca mit seinen imposanten Felsformationen ist eine beliebte Tessiner Wanderroute. Zwischen den Granitwänden, den schattigen Wäldern, den pittoresken Dörfern und der Ponte die Salti aus dem 17. Jahrhundert sind Skulpturen und Plastiken von 20 Künstlern aus der Schweiz, Italien und England zu entdecken. Sie stehen entlang des 4,5 Kilometer langen Sentiero per l’arte, des Wanderweges für die Kunst zwischen Lavertezzo und Brione. (fn)
www.tenero-tourism.ch