Die Protokollantin
5 Folgen à 58 Minuten. Ab Sa, 20.10.,
jew. Sa, 21.45 ZDF
Alle Folgen online: www.zdf.de/serien
Seit Jahrzehnten schreibt die Protokollantin Freya (Iris Berben) beim Landeskriminalamt Berlin die ungeheuerlichen Taten von Gewalttätern auf – ruhig beobachtend und tippend im Hintergrund. Zu ihrem Bruder Jo (Moritz Bleibtreu) ist sie offen: «Ich halte das immer weniger aus.» Freya scheint in ihrer Einsamkeit von der Welt abgeschnitten zu sein, von einem Trauerflor umgeben. Den Verlust ihrer Tochter Marie, die vor elf Jahren spurlos verschwunden ist, hat sie nie überwunden. Als ein Vergewaltiger freigesprochen wird, dessen Fall sie an den ihrer Tochter erinnert, bricht sie aus der passiven Rolle aus und sorgt im Namen der sprachlosen Opfer für Gerechtigkeit. Iris Berben spielt die gegen aussen unscheinbare, innerlich aber brodelnde Protokollantin mit zarter Wucht. Die vielschichtige und generationenübergreifende Geschichte rund um Liebe und Hass nach einer Idee des Autors Friedrich Ani überzeugt mit hervorragenden Darstellern und einer packenden Handlung. (bc)
DVD
Die Protokollantin
Regie: Nina Grosse, Samira Radsi
D 2018
2 DVDs, 275 Minuten
Erhältlich ab Do, 6.12.
Modus – Der Mörder in uns
4 Folgen à 90 Minuten. Alle Folgen online: www.zdf.de/serien (bis Sa, 15.12.)
Die US-Präsidentin Helen Tyler kommt auf Staatsbesuch nach Schweden. In Stockholm herrscht höchste Alarmstufe. Die einheimischen und die US-Behörden (Secret Service, FBI) arbeiten vor Ort zusammen – oder sollten es tun. Denn es kommen Zweifel auf, als die Präsidentin (Kim Catrall, «Sex And The City») spurlos verschwindet. Ist sie entführt worden? Hält sie sich versteckt? Und wenn ja, warum? Wem darf man noch trauen? Fragen über Fragen! Die hochschwangere Kriminalpsychologin Johanne Vik (Melinda Kinnaman) wird Mitglied der Sicherheitssondereinheit. Wird sie die Präsidentin aufspüren? Und was hat es mit Johannes Verhältnis zum zwielichtigen Unsympathen Warren Schifford vom FBI auf sich? Die zweite Staffel der im Original «Modus» betitelten Serie ist eine eigenständige neue Geschichte nach der Buchvorlage der norwegischen Bestsellerautorin Anne Holt. Das ZDF stellt die vier 90-minütigen Folgen bis Dezember in der Mediathek zur Verfügung, in synchronisierter Version und sogar in Originalsprache mit Untertiteln. (hau)
DVD
Modus. Anne Holt – Der Mörder in uns
Regie: Lisa Siwe
SWE/D 2017
3 DVDs, 360 Minuten
(Edel 2018)
Die purpurnen Flüsse
4 Fälle à 100 Minuten. Ab Mo, 5.11.,
22.15 ZDF (jew. Mo.). Alle Folgen online: www.zdf.de/serien (ab Mo, 5.11.)
Mit verkohlter Hand und einem Messerstich in der Brust liegt ein Mönch in den Dünen der bretonischen Provinz. Kurz vor seinem Tod konnte er dem Pariser Kommissar Pierre Niémans (Olivier Marchal) noch zuraunen: «Das Schwert und die Schlange». Was es mit der kryptischen Botschaft auf sich hat, ermittelt Niémans mit seiner Assistentin (Erika Sainte) im ersten von vier Fällen der Thriller-Serie. Der Mord führt sie in ein Kloster, in dem Pater Anselme (François Levantal) und seine Glaubensbrüder offensichtlich etwas verschweigen. Bald folgt ein weiterer Mord, und die Polizei entdeckt in der Handinnenfläche der Opfer ein Tattoo mit mittelalterlichen Musiknoten, deren Entschlüsselung auf die richtige Spur führt. Autor Jean-Christophe Grangé stützt sich in seinem eigens verfassten Drehbuch nur lose auf seine Roman «Die purpurnen Flüsse» von 1997. In den mysteriösen Verbrechen führt er in entlegene Regionen Frankreichs, wo regionale Mythen und Bräuche tief verwurzelt sind. (bc)
DVD
Die purpurnen Flüsse
Regie: Ivan Fegyveres, Julius Berg und Olivier Barma
D/F 2017
4 DVDs, 416 Minuten
Erhältlich ab Fr, 23.11.
Greyzone – No Way Out
10 Folgen à 45 Minuten.
Nur auf DVD erhältlich
Verraten sich Forschung und Wissenschaft, wenn sie sich für militärische Zwecke einspannen lassen? Das ist eine der Fragen, welche die dänisch-schwedisch-deutsche Serie «Greyzone» aufwirft. Der Titel bezieht sich auf den «Graubereich» zwischen Technik zum Wohle der Menschheit auf der einen und zur Vernichtung von Menschen auf der andern Seite. Graubereiche zeigen sich auch in der Geheimdienstarbeit und im Zwischenmenschlichen. Es geht um einen drohenden Terroranschlag. Die Software-Entwicklerin Victoria Rahbek (Birgitte Hjort Sørensen) gerät in die Fänge von Iyad Adi Kassar (Ardalan Esmaili). Ihr Ex-Studienkollege ist zum Terroristen geworden. Bei «Greyzone» sind vor und hinter der Kamera Garanten für gute Serienqualität zu finden. Oskar Söderlund und Morten Dragstedt («Die Brücke») zeichnen als versierte Autoren fürs Drehbuch verantwortlich. Die Hauptdarstellerinnen warten mit entsprechenden Referenzen auf: Birgitte Hjort Sørensen kennt man aus der Polit-Serie «Borgen». Gutes Schauspiel sowie Spannung sind garantiert. (hau)
DVD
Greyzone – No Way Out
Regie: Jesper W. Nielsen, Fredrik Edfeldt,
Jörgen Bergmark
DK/SWE/D 2017
3 DVDs, 450 Minuten
(Edel 2018)
Ad Vitam
6 Folgen à 55 Minuten. Ab Do, 8.11.,
20.15 und 21.10 Arte (jew. Do). Alle Folgen online: www.arte.tv/de/videos (ab Do, 1.11.)
Ewiges Leben! In «Ad Vitam» altert der Mensch dank einer neuartigen Technik der Regenerierung nicht mehr. Doch die Lebensbejahung ist zur Obsession geworden – Friedhöfe wurden aus der Stadt verbannt, die Menschen huldigen ihren Regenerationsmaschinen. Als sieben tote Minderjährige aufgefunden werden, geht die Angst um: Handelt es sich um einen kollektiven Selbstmord? Schon zehn Jahre zuvor war es zu einem solchen gekommen, durchgeführt von der Gruppe Saul, welche die Unsterblichkeit ablehnt. Polizist Darius (Yvan Attal) muss ermitteln. Er schickt Christa (Garance Marillier), eine Überlebende der damaligen Selbstmordreihe, undercover in eine regenerierungsfeindliche Gemeinschaft. Mit «Ad Vitam» ist Arte ein atmosphärischer Science-Fiction-Krimi gelungen, der geschickt aktuelle Themen aufgreift: wachsende Bevölkerung, Generationenkonflikt, Kontrolle. Klinisch-nüchterne Interieurs, karge Landschaften und grelles Sonnenlicht malen das Bild einer wenig erstrebenswerten Zukunft. (sk)
TV
Ad Vitam
Regie: Manuel Schapira, Thomas Cailley
F 2018
A Very English Scandal
Nur auf DVD und in englischer Sprache erhältlich
Wenn der MI5-Agent die Akte Thorpe im Schrank verschwinden lässt, ahnt der Zuschauer, dass sie nicht für immer dort bleiben wird. «A Very English Scandal» heisst die dreiteilige Serie, mit der sich BBC einem der grössten britischen Polit-Skandale annimmt. 1975 kam heraus, dass der liberale Parlamentsabgeordnete Jeremy Thorpe während Jahren homosexuelle Affären hatte. Mehr noch: Sein ehemaliger Geliebter Norman Scott beschuldigte Thorpe, einen Killer auf ihn angesetzt zu haben. Vor Gericht wurde Thorpe zwar freigesprochen, seine Polit-Karriere war jedoch zu Ende. Hugh Grant ist grossartig als Jeremy Thorpe – mal charmant und witzig, mal manipulativ und bedrohlich, mal alles auf einmal. Gewohnt stark auch Ben Whishaw («Spectre») als Thorpes zunächst scheuer und später zusehends labiler Ex-Freund. Regisseur Stephen Frears («Die Queen») ist ein humorvoll-kritischer Blick ins England der 60er und 70er gelungen – inklusive des britischen Polit Establishments, Homophobie und Kabeljau an Petersiliensauce. (sk)
DVD
A Very English Scandal
Regie: Stephen Frears
GB 2018
1 DVD, 168 Minuten
(BBC 2018)