Seit 1991 leben sie auch privat zusammen. Zuvor war ihre Partnerschaft rein künstlerischer Art, aber nicht minder intensiv. Steve Swallow (72) und Carla Bley (74) sind das Traumpaar des US-Avantgardejazz und das kreative Zentrum einer musikalischen Grossfamilie.

Die beiden hatten sich 1960 via Pianist Paul Bley kennengelernt, damals Carlas Ehemann. 1971 war Swallow, der kurz zuvor vom Kontrabass zur elektrischen Bassgitarre gewechselt hatte, an der Produktion von Carla Bleys Jazzoper «Escalator Over The Hill» beteiligt, deren Originalität Musikgeschichte schrieb. Seither haben sie unzählige gemeinsame Projekte realisiert – mit Grossbands, aber auch im intimen Duo. Etwa die CD «Are We There Yet» von 1999. Diese zeigt das Paar auf wundervolle Weise als sich suchende, gegenseitig inspirierende und herausfordernde Musikerpersönlichkeiten.

Natürlich sind sich Bley und Swallow oft «untreu» geworden und haben eigene Vorhaben realisiert. 1997 gründete Swallow sein Quintett, mit dem er nun an den Langnau Jazznights auftritt. In diese Band holte er wichtige Weggefährten wie Saxer Chris Potter oder Drummer Adam Nussbaum. Auch die aktuelle Besetzung kann sich hören lassen: Saxer Chris Cheek und Drummer Jorge Rossy prägten in den 90er-Jahren die Rumpeljazzband The Bloomdaddies von Seamus Blake. Und an der Hammondorgel sitzt – als Spezialgast – Swallows kreatives Alter Ego Carla Bley.

Konzert

Di, 23.7., 22.15
Kupferschmiede Langnau BE

CD

Carla Bley/Steve Swallow
Are We There Yet (Watt/Universal 1999).