Was bleibt am Ende eines Lebens? Diese Frage stellt sich Leo Tolstois Protagonist in der Erzählung «Der Tod des Iwan Iljitsch» von 1886. Er kommt zum Schluss, dass er trotz seinem hohen gesellschaftlichen Status so gelebt hat, «wie er nicht hätte leben sollen», kurzum, dass er sein Leben verwirkt hat. 

Der Regisseur Noam Brusilovsky nimmt Tolstois Erzählung zum Anlass, um in seiner Inszenierung für das Konzert Theater Bern über Leben und Sterben nach­zudenken. Bereits in sei­­ner letzten Arbeit hat der 29-Jährige seine eigene überwundene Krebserkrankung thematisiert. Für sein neues Stück hat er intensiv recher­chiert und mit Bernern aus dem Bereich der Bestattung, der Palliativmedizin oder der Psychoonkologie über ihre Konfrontation mit dem Tod gespro­chen. Daraus gestaltet er ein Stück zwischen Dokumentartheater und Dramatisierung frei nach Leo Tolstoi. Eindringlich geht er dem Tod auf die Spur und wirft die Frage auf, wie die Gesellschaft mit dem Thema Sterben umgeht. 

Der Tod des Iwan Iljitsch
Premiere: Mi, 31.10., 19.30 
Vidmar Bern
www.konzerttheaterbern.ch