Mit dem Tourette-Syndrom auf die Theaterbühne, wo für gewöhnlich jedes Wort sitzen muss? Was unmög­lich scheint, ist in der Perfor­mance des vielfach ausgezeichneten Theaterkollektivs Rimini Protokoll kein Problem. Absichtslose Schimpf­tiraden oder irritierende Ticks gehören zum Stück dazu. Denn die drei Performer mit Tourette und eine Musikerin stellen Konventionen auf den Kopf, spielen munter mit Vorurteilen und erzählen von der urmenschlichen Angst vor dem Kontrollverlust. Das schweizerisch-deutsche Kollektiv zeigt sein Stück «Chinchilla Arschloch, waswas» in der Kaserne Basel im Rahmen des Theaterfestivals. Das Programm macht mit ­0internationalen Theater- und Tanzproduktionen, mit Nouveau Cirque und künstlerischen Installationen neugierig. Denn eines ist sicher: In unsicheren Zeiten wie diesen braucht es künstlerische Stimmen, die überraschende Sichtweisen auf die Gesellschaft eröffnen und neue Möglichkeiten für das Zusammenleben entwerfen.

Theaterfestival Basel
Mi, 26.8.–So, 6.9.
www.theaterfestival.ch