Es war keine einfache Spielzeit für das Zürcher Schauspielhaus. Dabei fing letzten September alles so gut an – mit «Ödipus Tyrann» von Co-Intendant Nicolas Stemann, der Sophokles’ Klassiker neu übersetzte und nur zwei Schauspielerinnen benötigte, die im Pfauen-Zuschauerraum ein rhetorisches Pingpong aufführten.

Zum Ende der Spielzeit gibts nun nochmals einen aufdatierten Sophokles, und zwar in Zusammenarbeit mit dem Left Bank Theatre aus Kiew: «Antigone in Butscha» handelt von einer Schweizer Kriegsreporterin (Karin Pfammatter und Lena Schwarz), die in die Hölle von Butscha aufbricht. Dort trifft sie auf eine Frau (Vitalina Bibliv), deren Mann von den Russen getötet wurde.

Die Adaption der beiden Ukrainer, Autor Pavlo Arie und Regisseur Stas Zhyrkov, verspricht beklemmende Aktuali­tät. Das Schauspielhaus packt damit die Chance, an die eigene Tradition als Exiltheater anzuknüpfen.

Antigone in Butscha
Premiere: Do, 4.5., 20.00 Schauspielhaus Zürich