Elena Ferrantes weltweit ­gefeierte Roman-Tetralogie bringt nicht nur die Geschichte einer ambivalenten Frauenfreundschaft zur Sprache. Sie verhandelt auch ­gesellschaftspolitische und ­feministische Fragestellungen. Die britische Regis­seurin Lily Sykes stellt sich dem Wagnis und will die vier Bestsellerbände in einen psychologisch fein ausgeloteten Theaterabend packen. Im Zentrum stehen die beiden Frauen Elena und Lila, deren Freundschaft geprägt ist von Liebe und Inspiration, aber auch von Neid und ­Konkurrenz. Während Elena durch Bildung dem ärmlichen, von der Camorra geprägten Viertel in Neapel ­entflieht, bleibt Lila nur der soziale Aufstieg durch Heirat. «Regisseu­rin Lily Sykes folgt in ihrer Stück­fassung den wichtigsten Stationen der beiden Leben über ein ­halbes Jahrhundert hinweg – Elenas und Lilas Kampf um Selbstbehauptung in der männlich dominierten Gesellschaft», sagt Dramaturgin ­Irina Müller. Als Erzählerin führt Elena (Martina Spitzer) durch den Theaterabend: Sie blickt aus der Jetzt-Zeit auf ihr eigenes Leben und das der mittlerweile verschwundenen Lila (Olivia Gräser) zurück und reflektiert das Geschehen auf der Bühne. 

Meine geniale Freundin 1–4
Premiere: Do, 5.11., 19.30 ­Luzerner Theater
www.luzernertheater.ch