Sie sei ein Leuchtturm der Wahrheit, heisst es zu Beginn. Aber dann bekommt die gefeierte Investigativ­journalistin Catherine Ravenscroft (Cate Blanchett) anonym ein Buch zugeschickt, in dem Geheimnisse ihres Lebens ausgebreitet werden.

Hinter der Aktion steckt der desillu­sionierte Lehrer Stephen Brigstocke (Kevin Kline), der ein Manuskript seiner verstorbenen Frau entdeckt hat und dieses nun in Buchform an ausgewählte ­Adressaten verschickt. Was aber hat das eine mit dem anderen zu tun? Und wie passt der dritte Erzählstrang um einen jungen Briten, der in seinen Ita­lien-Ferien eine junge Mutter am Strand fotografiert, in die Geschichte?

In der Serie «Disclaimer» auf Apple TV+ bleibt zunächst vieles in der Schwebe. Kein Zufall, denn Regisseur Alfonso Cuarón («Roma», «Gravity») warnt in seiner edel gestalteten Bestselleradaption von Renée Knight davor, den vorgegaukelten Realitäten zu trauen. Die erzählerische Verunsicherung ist also Programm. Das funktioniert auf faszinierende, zuweilen aber auch frustrierende Weise, wenn man den rätselhaften Figuren auf ihren Abwegen folgt.

«Disclaimer» ist nicht nur Cuaróns erste, sondern offenbar auch seine letzte Serie. Der Dreh sei schlicht zu anstrengend gewesen, lässt der mexikanische Regisseur verlauten. 

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