«Ich verdiente mein Geld, indem ich schlechten Menschen Gutes tat.» Was Anwalt Björn (Tom Schilling) alles unternimmt, um Mafiosi vor Gericht freizuboxen, ist in der Tat grenzwertig. Aber dann folgt der Workaholic dem Rat seiner Noch-Ehefrau Katharina (Emily Cox), die ihn der gemeinsamen Tochter Emily (Pamuk Pilavci)
wegen bittet, ein Achtsamkeits­seminar zu besuchen.

Und siehe da: Björns Work-Life-­Balance kommt umgehend in Ordnung, als er die Ratschläge seines Coachs (herr­lich guruhaft: Peter Jordan) verinnerlicht: «Atmen. Es ist das zentrale Werkzeug der Achtsamkeit», betont der tiefenentspannte Mann. Auch wenn das im Fall von Björn ein paar Leichen nach sich ziehen wird.

«Achtsam Morden», basierend auf den Büchern von Karsten ­Dusse, gefällt als abgründiges ­Krimivergnügen. Mehr noch: Headwriter Doron Wisotzky changiert in der mit Klischeefiguren vollgestopften Mär lustvoll zwischen ­Krisensituationen und salbungsvoller Entrücktheit. Ganz so, als wolle er damit Robert De Niro und Billy Crystal aus der Mobster-Komödie «Analyze This» ein Kränzchen winden. «Ich bin kein gewalttätiger Zeitgenosse», betont Björn gleich zu Beginn – und ergänzt: «Meinen ersten Menschen hab ich erst mit 42 umgebracht.»

Achtsam Morden
Netflix