Was für ein Samstagabend! Mit dem geborgten London-Taxi seines Vaters ist der Student Ben Coulter (Ben Whishaw) auf dem Weg zu einer Party, als tatsächlich eine junge Frau zu ihm ins Auto steigt. Was als Missverständnis anfängt, wird eine wilde Nacht, in der die beiden zusammen trinken, Drogen nehmen und schliesslich im Bett landen. ­Etwas später liegt die Frau jedoch erstochen neben Ben. ­Ein böses Erwachen. 

In fünf Episoden erzählt der BBC-­Thriller «Criminal Justice» diesen Fall, beleuchtet dabei nicht nur Bens Festnahme und Prozess, sondern auch die Ermittlungen der Polizei. Das ist absolut packend. Die Regisseure Otto Bathurst und Luke Watson arbeiten gezielt mit Kontrasten, wenn sie etwa Bens musikerfülltem Jugendzimmer die kühle Zelle des ­Polizeipostens entgegenhalten. Vor dieser Kulisse brilliert Ben Whishaw: eben noch der sorglose Charmeur, nun ein zerbrechliches Häufchen Elend. ­

Er wolle die Wahrheit über diese Nacht erzählen, verkündet er seinem Pflichtverteidiger. Dessen Antwort: «Gewinnen ist alles, Ben, vergiss die Wahrheit.» Wer hat die junge Frau umgebracht? Und wo sind die Schwachstellen eines Justizsystems mit Geschworenengericht? «Criminal Justice» will beides wissen.    

Criminal Justice 
www.arte.tv