Just als der Countdown auf 00.00 steht, fällt die Digital­­-uhr auf die Bühne. Eben noch war der Deutsch-Marokkaner Ben (Benaissa Lamroubal, Bild) drauf und dran, beim Comedy-­Wettbewerb zu scheitern. Weil sich aber der Absturz der Uhr mit der Pointe zu seinem verzweifelten Bombenleger-­Witz deckt, wird Ben über Nacht zum Internet-Star. 

«Ethno» heisst die erste fik­tive Produktion der deutschen Comedy-Truppe RebellComedy. Die Satire-Serie über einen gescheiterten Studenten, der als Migranten-­Komiker erfolgreich wird, ist wunderbar surreal. Denn Ben hat einen ständigen Begleiter: seinen Migrationshintergrund (Waldemar Kobus). Für ihn unsichtbar, spricht ­dieser zu den Zuschauern. Überhaupt setzt sich dieser rüpelhafte Zeitgenosse sehr gerne in Szene. Wie auch sonst soll die Digitaluhr genau auf Bens Pointe hin runter­gefallen sein?

Leider ist «Ethno» nicht ganz ohne Längen, aber dennoch vergnüglich. Der Vierteiler spielt mit Ausländer-Klischees, erzählt aber auch von Generationenkonflikten und unterschiedlichen Lebensauffassungen innerhalb von Einwande­rer­­familien. Alle Episoden sind in der ARD-Mediathek abrufbar. Ab Mitte November läuft die Serie zudem jeweils freitags auf «Das Erste». Simon Knopf

Ethno
Ab Fr, 13.11., 02.15
Das Erste
www.daserste.de