Seit dem 25. November 2020 ist er nicht mehr: Der argen­tinische Fussballgott Diego ­Maradona (Bild) wurde nur 60 Jahre alt. In Argentinien wird er kultisch verehrt als eine Art Nationalheiliger, den sie «pibe de oro» (Goldjunge) nennen. Die offizielle Staatstrauer nach seinem Tod war ihm sicher.

Maradona hatte es von ganz unten nach weit oben geschafft. Aufgewachsen in grösster Armut, wurde aus dem Jahrhundertfussballer ein Grossverdiener. Doch auf den kometenhaften Aufstieg folgte der schnelle Fall, Doping-Skandale, Drogen. Seine aktive Zeit endete 1997. Der französische Dokumentarfilm von 2006 zeichnet ein Porträt des Ballkünstlers als tragischer Held, der Maradona letztlich war. Gestaltet ist es mit attraktivem Archivmaterial. Nebst vielen Schlüsselszenen aus Fussballspielen sind unter anderem Aufnahmen des jungen Diego zu sehen: Die Schwarz-Weiss-Bilder zeigen einen fussballverrückten Zwölfjährigen, der den Ball bereits meisterlich jongliert. Das Talent, das früh da war und sich zu einer unbeschreiblichen Kar­riere ausweitete, hat Diego Maradona leider bald verschwendet. Der Film zeichnet sein dramatisches Leben und Wirken nach, mit den Höhen und den Tiefen.

Maradona, der Goldjunge
Regie: Jean-Christophe Rosé
F 2006, 90 Minuten
In der Arte-Mediathek bis 1.6.: www.arte.tv/videos/de