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Dämonen aus der Vergangenheit und bedrohliche Geister-Erscheinungen sind natürlich der reine Horror. Der wahre Horror liegt aber ebenso in der grausamen Normalität. Das wird sich in den zehn Tagen, welche die Amazon-Serie «Them» zeitlich umspannt, zeigen. Es geht zurück ins Jahr 1953. Die vierköpfige Familie Emory – sie Lehrerin, er Ingenieur – hat ein neues Eigenheim gefunden. Lucky (Deborah Ayorinde) und Henry (Ashley Thomas) ziehen mit ihren Kindern Gracie und Ruby Lee von North Carolina nach Kalifornien, in eine Vorstadt von Los Angeles. Das putzige East Compton wird von Mittelklasse-Weissen bewohnt. Da passt die Familie Emory doch gut hinein. Möchte man meinen. Wenn sie nicht einen «Makel» hätten: Die Emorys sind Afroamerikaner. Die einzigen in Compton. So sonnig-hell und sauber hier alles strahlt, so dunkel-bedrohlich ist dieser Ort in Wirklichkeit. Gegenüber wohnt die Rädelsführerin Betty (Alison Pill), die auf ganz unerwartete Weise eine gerechte Strafe erhalten wird. Die Weissen wollen mit aller Macht ihre neuen Nachbarn vertreiben. Den Emorys begegnet offener Rassismus – vor der Haustür, in der Schule, am Arbeitsplatz. Die übersinnlichen Grusel-Horror-Elemente in «Them» sind etwas gewöhnungsbedürftig. Doch allein auf der realen Ebene ist diese Serie ein veritabler Wurf. Eine spannende Geschichtslektion mit leider aktueller Gültigkeit.
Them
Amazon Prime Video
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